Die „Gruppe Blumenstrauß“ möchte ihre neue CD nun live präsentieren Spannende Tage im Tonstudio

Inklusives Musikprojekt der Behindertenhilfe Offenbach: Die fünf Bandmitglieder der „Gruppe Blumenstrauß“ zeigen stolz auf ihre erste eigenen CD.

Offenbach – Stolz halten die fünf Mitglieder des inklusiven Bandprojekts „Gruppe Blumenstrauß“ aus Offenbach, Rodgau und Obertshausen ihre erste eigene CD in den Händen. Trotz immer wieder längerer Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie arbeitet das musikalische Kollektiv seit nun beinahe drei Jahren gemeinsam im Bandprojekt der Behindertenhilfe Offenbach an einer eigenen musikalischen Identität.

Nach ersten Auftritten nahm die Band bei einem Studioaufenthalt in Duisburg im Oktober vergangenen Jahres sechs eigene Songs auf. Die CD mit den Liedern ist nun fertig und die Gruppe freut sich, die Kompositionen in den kommenden Monaten einem Livepublikum zu präsentieren. Das Quintett erinnert sich gern an die Zeit im Tonstudio. Die Erfahrung war für die meisten etwas ganz Neues. „Bevor wir losgefahren sind, war ich erst mal ziemlich aufgeregt, wie es sein würde, in einem richtigen Studio aufzunehmen“, erzählt Cinderella Hentschel, die in der Band vor allem für Gesang und Synthesizer zuständig ist. „Als wir dann vor Ort waren, fand ich es aber richtig gut“, sagt sie. „Wenn ich nicht selbst gesungen oder etwas eingespielt habe, gab es viel Spannendes für mich zu erleben.“

Gemeinsam waren beinahe durchgängig alle Band-Mitglieder im Regieraum und lauschten gespannt, was von den anderen Musikern aufgenommen wurde. „Im Studio war es echt geil – endlich konnte ich mal richtig mit einem Schlagzeug aufnehmen“, sagt Farid Faust begeistert. Er spielt schon seit vielen Jahren Schlagzeug. Für Andreas Krause, den Gitarristen der Band, gab es neben dem Aufnehmen des eigenen Instruments noch einen weiteren Höhepunkt: „Unser Tontechniker Daniel hat mir während der Aufnahmen viel über die Mikrofone und Pulte im Studio erklärt und mir gezeigt, wie man mit dem Computer aufnimmt.“ Mit dessen Hilfe habe er auch selbst immer wieder einzelne Takes aufnehmen können, „was mir wirklich viel Spaß gemacht hat“.

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Nachdem die aufgenommenen Tonspuren nachbearbeitet, gemischt und zu einem Minialbum gepresst wurden, freuen sich das Quintett über das professionelle Endergebnis. Alexander Hagen, der die Band als Sozialpädagoge für die Behindertenhilfe Offenbach koordiniert und ebenfalls in der Band spielt, ist besonders beeindruckt von der Entwicklung der Gruppe in den vergangenen drei Jahren. „Wenn ich heute zurückschaue und sehe, was wir nach unseren ersten zaghaften Proben im Herbst 2019 nun am Ende in den Händen halten, bin ich wirklich begeistert.“

Das Projekt wird von Aktion Mensch gefördert. Mit dieser Unterstützung konnten Instrumente gekauft, aber auch die Studiomiete und die Nachbearbeitung der aufgenommenen Spuren finanziert werden. Das Projekt bietet für Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, sich als Mitglied einer professionellen Musikgruppe mit eigenen Songs und Tonträgern zu erleben, erläutert Hagen. „Leider ist das für MusikerInnen mit Behinderung momentan eher noch ein Einzelfall. Deshalb bin ich froh über die Möglichkeit, Teil dieses inklusiven Musikprojekts sein zu dürfen. Hoffentlich kann unser Projekt auch einen Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel leisten.“

Jetzt, da die CD fertig ist, steht bei allen nun die Vorfreude im Vordergrund, die selbst geschriebenen Stücke auf die Bühne zu bringen. Erste Pläne für öffentliche Konzerte im Mai und Juni stehen bereits. „Das wird echt cool“, ist sich Perkussionist Lukas Kühn sicher. Die CD der „Gruppe Blumenstrauß“ wird bei den geplanten Liveauftritten angeboten. Bis es soweit ist, können die Songs der Band in allen gängigen Video- und Musikportalen im Internet gefunden und gehört werden.

Wer sich für die CD oder das Projekt interessiert, kann Alexander Hagen kontaktieren unter info[at]behindertenhilfe-offenbach[dot]de oder unter z 069 8090969-33.
 bho