VSR-Gewässerschutz begrüßt Nutzung von Brunnen Trittfeste Kräuter statt Rasen

Arno Mittelmeyer im Gespräch mit Offenbacher Brunnennutzern, die Proben abgeben. Bild: marc gater (p)

Offenbach – Mit einer Analyse ihres Brunnenwassers und Beratung zum nachhaltigen Umgang mit Wasser unterstützte der VSR-Gewässerschutz, eine gemeinnützige Umweltschutzorganisation, 25 Gartenbesitzer, die seinen Infostand besuchten. „Für sinnvolles Wassermanagement ist es wichtig, wenn Gartenbesitzer nicht kostbares Leitungswasser verwenden, sondern das aus ihrem Brunnen“, sagt Arno Mittelmeyer, der sich ehrenamtlich für den Verein engagiert.

Gartenbesitzer stellten in jüngster Zeit fest, dass bei starkem Regen die Tonnen schnell voll seien und das Wasser in die Kanalisation fließe. Das müsse nicht sein, so der VSR-Gewässerschutz. Er empfiehlt, den Regen im Garten versickern zu lassen. „Die anschließende Nutzung des Wassers aus dem Grundwasserspeicher ist sinnvoll und nachhaltig.“ Ziel sei früher gewesen, große Wassermengen schnell aus den Siedlungen zu bekommen. „Heute weiß man, dass dies einerseits zu Überschwemmungen, andererseits zum Sinken des Grundwasserspiegels beiträgt. In Zeiten des Klimawandels müssen wir umdenken und die Verschwendung stoppen. Es ist wichtig, dass der Grundwasserspeicher durch Regen von den Hausdächern aufgefüllt wird“, sagt Mittelmeyer.

In Offenbach hat er mit Harald Gülzow beraten. Vielen Hausbesitzern sei gar nicht klar, wie einfach die Versickerung im Garten sei. „Regen kann in offene Versickerungsmulden geleitet werden. Dort sammelt es sich, bevor es nach einiger Zeit im Boden versickert und so ins Grundwasser gelangt. Durch Bepflanzung können Sickermulden in die Gartengestaltung integriert werden.“

Weiterer Punkt: „Die meisten können sich nicht vorstellen, dass ein Rasensprenger in einer Stunde 600 bis 800 Liter verteilt“, so Mittelmeyer. „Ein Großteil kommt gar nicht bei den Pflanzen an, weil das Wasser vorher verdunstet. Heißt: In heißen Sommern verbrauchen wir fürs Gießen zu viel Wasser.“

Laut VSR ist bei Anlage und Pflege von Rasen ein Umdenken nötig. Englischer Rasen, sattgrün und kurz, sei einst Stolz der Hobbygärtner gewesen, doch der schlucke sehr viel Wasser. „Es ist wichtig, Alternativen aufzuzeigen“, so Mittelmeyer. Saatguthersteller hätten reagiert: „Sie bieten Mischungen für trockene Standorte an. Die wurzeln viel tiefer und können sich lange selbst mit Wasser versorgen. Außerdem braucht es nur dort Rasen, wo Kinder oder Hunde spielen. Flächen, die nur gelegentlich betreten werden, können durch flach wachsende, trittfeste Kräuter wie den bienenfreundlichen Thymian ersetzt werden.“

Mittelmeyer ist ehrenamtlich im Verein tätig, der sich für den Schutz der Gewässer im deutschen Nord- und Ostseeraum einsetzt. Er fährt im Labormobil mit, berät Gartenbesitzer und sagt: „Gewässerschutz ist wichtig. Durch Mithilfe an den Ständen kann ich bei der Aufdeckung von Grundwasserbelastung helfen und Bürger über nachhaltigen Umgang mit Wasser im Garten beraten.“
 mk

Infos im Internet

vsr-gewaesserschutz.de