Nabu empfiehlt: Den Garten in ein bienenfreundliches Reich umgestalten Ein Schlaraffenland für Bienen

Ein dicht bewachsener Staudengarten, wie hier auf dem Bild zu sehen, bietet den Bienen ein ganzjährliches Nahrungsangebot. Foto: p

Obertshausen (red) – Klimawandel und Insektensterben. Zwei Themen, die zunehmend von den Menschen wahrgenommen werden. Gerade das Ausbleiben von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und weiteren Insekten wird im eigenen Garten bemerkt. Massive Änderungen in der Landwirtschaft und Einsatz von Pestiziden haben deren Lebensgrundlage nachhaltig zerstört.

Dabei wissen wir alle, dass es ohne Wild- und Honigbienen kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen gäbe.

Sind die Hausgärten zumeist pflegeleicht und mit Einheitsrasen und exotischen Gewächsen auf Ästhetik ausgerichtet, so kommt nun eine weitere Modeerscheinung hinzu: Steingärten. Was für Bienen und auch andere Lebewesen interessant ist, wird nicht berücksichtigt, in einer Steinwüste finden die Tiere keinerlei Nahrung mehr.

Hier kann jeder Gartenbesitzer tätig werden und sein grünes Reich in einen bienenfreundlichen Garten umgestalten. Entsprechend den Standortbedingungen, wo ist Schatten, wo Licht und wie ist der Boden, sollten geeignete Stauden ausgewählt werden. Unbedingt zu beachten ist, keine Pflanzen mit gefüllten Blüten zu verwenden. In diesen finden Bienen keine Pollen und keinen Nektar.

Die Pflanzen sollten auch so gewählt werden, dass sie unterschiedliche Blühzeiten haben und ein ganzjähriges Nahrungsangebot besteht. Staudenbeete sollten so angelegt werden, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Besonders empfehlenswert sind Wildstauden, die man in Wildstaudengärtnereien bekommt. Es dauert etwa drei Jahre, bis ein Staudenbeet sich optimal ausgebildet hat. Es macht wenig Arbeit und unerwünschtes „Unkraut“ hat denn keine Chance mehr.

Während Honigbienen alle Blüten anfliegen, sind die heimischen Wildbienen Spezialisten. Geeignet für das Blumenbeet sind Arten wie zum Beispiel Agastache, Akelei, Wasserdost, Wilde Malve, Kugeldistel, Storchschnabel, Sonnenhut und Lupine. Für den Balkonkasten bieten sich Goldlack, Verbene, Männertreu, Löwenmäulchen und Kapuzinerkresse, aber auch Küchenkräuter, wie Salbei, Thymian und Rosmarin an.

Ist bereits ein Steingarten vorhanden, so kann dieser mit Topfpflanzen wie Lavendel und Blütensalbei ergänzt werden. Diese Arten benötigen wenig Wasser, und wenn man sie nach der ersten Blüte zurückschneidet, blühen sie ein zweites Mal.

Zudem kann der Rasen zu einer Blumenwiese werden. Hierfür eignen sich besonders regionale Saatmischungen aus lokalen Beständen. Wildblumenwiesen sollten nur zweimal im Jahr gemäht werden, nachdem die Pflanzen bereits ausgesamt haben.

Auch wenn nur ein Teil des Gartens bienenfreundlich gestaltet werden kann: Jeder kleine Schritt ist wichtig, um Bienen, Schmetterlingen und weiteren Insektenarten zu helfen. Und wer diese Unterstützung noch weiter ausdehnen möchte, kann im Garten an einer sonnigen Stelle ein „Insektenhotel“ aufstellen. Im Internet finden sich zahlreiche Anregungen dazu.