Naturgarten mit nachhaltigem Anbau Wildbienen im „Homeoffice“

Hans Bitsch kennt zu jeder Pflanze und jedem Kraut aus seinem Naturgarten die Wirkung auf den Organismus des Menschen. Für Insekten und Vögel bietet sich hier ein wahres Paradies.

Langenselbold – Knoblauch ist gesund! – Aber nur bis zu vier Gramm (etwa eine Zehe) am Tag, darüber hinaus wird es gefährlich, denn Knoblauch wirkt blutverdünnend, betont Hans Bitsch, der in seinem Garten jedoch auch ein Beet für Knoblauchknollen reserviert hat. In einem anderen Beet wachsen junge Rote-Beete-Pflanzen. „Die Rote-Beete-Rüben fördern hingegen die Blutbildung“, erklärt Bitsch. Zu jeder Pflanze und zu jedem Kraut, was in seinem Garten wächst, kennt er die Wirkung auf den Organismus des Menschen. Er weiß, was gut und gesund für den Körper ist.

Auch wenn der erste Blick in den Garten von Hans Bitsch in der Johannesstraße eher an einen kleinen Dschungel erinnert, so hat hier alles System. Wenn nicht für die eigene Versorgung, so dient die Anordnung und Auswahl der Pflanzen und Bäume für einen naturnahen Lebensraum für Vögel und Insekten. Etwa zwei Dutzend Insektenhotels hängen an der Hauswand oder im Garten. Hier leben hauptsächlich wilde Bienen, die im Gegensatz zu Honigbienen nur einen geringen Aktionsradius haben. Man könnte sagen, die Wildbienen arbeiten im „Homeoffice“. Und Arbeit haben sie hier das ganze Jahr über genug.

Neben dem Gewächshaus, in dem Tomatenpflanzen in die Höhe wachsen, steht ein Weidenbaum. Die Weidenkätzchen geben den Insekten schon im Frühjahr die erste Nahrung, bevor die verschiedenen Obstbäume blühen und später die Blüten der großen Brombeerhecke für reichlich Nahrung sorgen. In zartem Blau blüht zurzeit der Borretsch, der auch zahlreiche Hummeln anlockt. Der Gemüseanbau im Garten von Hans Bitsch ist sehr nachhaltig. Hier wird nichts weggeworfen. Selbst die Blätter der meisten Gemüsearten außer Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Kartoffeln oder Paprika bieten die Grundlage für einen wohlschmeckenden Salat. Und anstatt viel Salz für den Geschmack in der Suppe tut es auch der Samen von Brennnesseln, die unter seinem Apfelbaum wachsen, zusammen mit anderen Kräutern aus dem Garten. Die Schalen von Sellerie sammelt der 78-jährige Rentner, bis er ausreichend davon im Topf hat, um eine Gemüsebrühe zu kochen.

Selbst die Art und Weise, wie hier manche Pflanzen wachsen, ist nicht alltäglich. Nach der Lehre einer Ordensschwester wachsen die Tomatenpflanzen leicht schräg zur Hauswand hin. Doch nicht nur der Garten ist sehr naturnah gestaltet. Ein Blick auf das Garagendach zeigt auch hier die Nachhaltigkeit der Gestaltung seines Habitats. Hier wachsen verschiedene Dachwurzeln. Diese wirken wie eine natürliche Barriere und sorgen dafür, dass der Ablauf des Regenwassers gebremst wird.  
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