Besser für Digitalisierung rüsten

Beim zehnten Nell-Breuning-Symposium gab es zwei Tage lang Vorträge und Diskussionsrunden. Verena Schwab von der Rödermärker Europaschule (rechts) hatte die Veranstaltung organisiert, die Europa-Songgruppe lockerte das Programm mit einigen Liedern auf.

Das zehnte Nell-Breuning-Symposium war einmal mehr eine spannende Begegnung zwischen Schule und Hochschule. Zwei Tage wurde in der Kulturhalle über Perspektiven von Bildung diskutiert.

Rödermark – „Was ist gute Schule? Lernen im 21. Jahrhundert“ lautete das Thema der zehnten Auflage des Nell-Breuning-Symposiums, zu dem die Rödermärker Europaschule und Stadt am Wochenende gemeinsam eingeladen hatten. Die zweitägige Veranstaltung brachte die Nell-Breuning-Schule einmal mehr mit der Welt der Universitäten und der Denkfabriken ganz unmittelbar in Verbindung, wie es Bürgermeister Jörg Rotter bei der Eröffnung formulierte.

Dieses Ziel verfolgt die Schule bereits seit 1996, als das erste Symposium stattfand. Sechs Referenten beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Vorträge aus den Bereichen Unterrichtsqualität, Bildungsforschung, Demokratiebildung, politische Bildung und Bildungsgerechtigkeit soweit digitales Lehren und Lernen standen auf dem Programm. Anschließend hatten die Zuhörer Gelegenheit, mit den Referenten zu diskutieren. Einige spannende Beiträge waren das Ergebnis.

Die Referenten wurden von Oberstufenschülern anmoderiert. Lehrerin Verena Schwab, von Seiten der Schule für Organisation und Planung des Symposiums verantwortlich, wies auch auf die beiden Workshops hin, an denen die Oberstufenschüler zu den Themen „Demokratiebildung“ und „Digitales Lernen“ teilgenommen hatten. Im Rahmen der Workshops gab es auch eine Umfrage unter den Schülern, die als Grundlage für eine Diskussionsrunde zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages diente. „Wir möchten Wissenschaft, Praxis, Forschung, aber auch Schülerinnen und Schüler und Bürgerinnen und Bürger verknüpfen“, nannte Verena Schwab eine wichtige Motivation des Symposiums.

Professor Olaf Köller von der Universität Kiel war der erste Referent. Er ging unter dem Titel „Herausforderungen an Schulen im 21. Jahrhundert“ der Frage nach, wie Schule künftig junge Menschen auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen besser vorbereiten kann. Beim Blick auf die weltweit größten Unternehmen sei in den vergangenen zehn Jahren ein massiver Wandel von Energie- hin zu Internet- und Technologieunternehmen erkennbar. Die Frage „Was müssen wir eigentlich heute machen, damit junge Leute auf diese rasanten Veränderungen vorbereitet werden?“ liege da auf der Hand, so Köller. Keine leichte Aufgabe, schließlich seien Entwicklungen oft nur schwer vorherzusagen. Köller empfahl Lehrerinnen und Lehrern unter anderem einen konstruktiven und unverkrampften Umgang mit der Digitalisierung. Zudem solle man den Unterricht als Verknüpfung von fachlichem und überfachlichem Lernen verstehen.

Weitere Referenten waren Professor Mareike Kunter („Dein Lehrer, das unbekannte Wesen? Wie die Bildungsforschung die Kompetenz von Lehrkräften untersucht“), Professor Frank Lipowsky („Warum es manchmal hilfreich ist, das Lernen schwerer zu machen“), Professor Jörg Zumbach („Erfolgreiches digitales Lehren und Lernen aus Sicht der Pädagogischen Psychologie“), Dr. Raphaela Schlicht-Schmälzle („Bildungsungleichheiten im 21. Jahrhundert. Wie können wir Bildungsgerechtigkeit nachhaltig stärken?“) und Dr. Wolfgang Beutel („Bildung zur und Lernen für die Demokratie?“).
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