Kunstprojekt des Psychosozialen Zentrums „Die Brücke“ auf dem Häfnerplatz mit „Wasser“ fortgeführt Bunte Mosaiken statt Beton

Das dritte von vier Baumrondellen wurde in achtwöchiger Arbeit vom Psychosozialen Zentrum „Die Brücke“ mit Hilfe der Künstlerin Sigrid Lang auf dem Häfnerplatz gestaltet. Foto: Hornberger

Rödermark (red) – Eines der nüchternen Sitzrondells auf dem Häfnerplatz wurde vor rund drei Jahren in ein Kunstwerk verwandelt und erfreut seitdem Flaneure, Cafégäste und Besucher der Veranstaltungen in der Kelterscheune. Es ist ein Mosaik zum Thema „Feuer“. Das feurige Kunstobjekt im öffentlichen Raum war der sichtbare Abschluss eines Projekts mit dem schönen Titel „Scherben bringen Glück“, das das Psychosoziale Zentrum „Die Brücke“ auf den Weg gebracht hatte. Schon damals war eine Fortsetzung ins Auge gefasst worden.

Denn die vier steinernen Baumscheiben sollen einmal ein Gesamtkunstwerk bilden, das die vier Grundelemente Erde, Feuer, Wasser und Luft interpretiert. Mit „Erde“ ging es im vergangenen Jahr weiter. Kunstwerk Nummer drei wurde vor kurzem zum Abschluss gebracht. Gemeinsam mit allen Beteiligten übergab Bürgermeister Roland Kern das Mosaik zum Thema „Wasser“ am Donnerstag vergangener Woche der Öffentlichkeit.

Im Frühjahr hatten die Projektteilnehmer in mehreren Workshops zunächst den Umgang mit den Glück bringenden Scherben kennengelernt. Im Sommer folgte der Theorie die Praxis, der dritte Teil des Kunstwerks wurde verwirklicht. Angeleitet wurden die Workshops und die Projektrealisierung wieder von der Künstlerin Sigrid Lang, die das Gesamtkunstwerk auch entworfen hat.

Ziele des Projekts: Mit eigenen Händen schaffen Kranke und Gesunde gemeinsam aus Bruchstücken ein gutes Ganzes, agieren dabei partnerschaftlich – gelebte Inklusion. Die psychisch kranken Menschen werden in ihren Kompetenzen wahrgenommen. Fähigkeiten wie Konzentration, Motorik und Kooperationsbereitschaft werden ebenso gestärkt wie das Selbstwertgefühl.

Finanziert wurde das Projekt diesmal von der Sparkasse Dieburg und einer Reihe von privaten Sponsoren. „Da gibt es einige Ehepaare, die größere Summen gespendet haben, aber auch Bürger, die an den Kunstwerken vorbeigehen, das Projekt klasse finden und 20 Euro spenden“, berichtet Gudrun Pfahl von der „Brücke“. Sie ist froh darüber, dass es auch diesmal gelungen ist, die komplette Aktion – pro Sitzrondell werden rund 4.000 Euro benötigt – über Spenden zu finanzieren.

Er begrüße die Aktion sehr, betonte Bürgermeister Roland Kern. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es ein erklärtes Ziel des städtischen Leitbildes sei, mehr Kunst im öffentlichen Raum zu ermöglichen. Unterstützung leistete die Stadt nicht nur, indem sie den Betonklotz zur Verfügung stellte. Man sorgte zudem für Wasser, Strom und einen Zaun rund um den Arbeitsbereich und stellte einen Raum in der Kelterscheune zum Lagern der Arbeitsmaterialien zur Verfügung.