Auf dem Ober-Röder Festplatz herrscht Ruhe Kerbverein Ober-Roden feiert Geburtstag mit Abschiedsfest

Scherben bringen Glück - bestimmt auch dann, wenn der Hammer beim Anzapfen den Bebel trifft statt des Äpplerfässchens. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Mit ganz viel Freude, aber auch mit Wehmut feierte der Kerbverein Ober-Roden drei Tage lang ganz groß seinen 25. Geburtstag. Wehmut, weil das schöne Fest erst wieder richtig bewies, wie traurig der Abschied vom Festplatz Ober-Roden ist, der nach diesem Zeltfest nun zum Wohngebiet wird.

Während des Auftritts der „Jukes“ am Freitag Abend füllte sich das große, liebevoll dekorierte Festzelt zunehmend, bis es keinen einzigen Platz mehr bot: „Wir haben wirklich 1.400 Gäste im Zelt und sind ausverkauft. Aber das ist uns gar nicht so wichtig: wir wollen einfach selber Spaß haben und merken, dass die Besucher hier genauso viel Spaß haben“, freute sich der Vorsitzende Christian Christ gemeinsam mit dem Organisationschef Dominik Raquet. 23 Leute im Festausschuss und viele Helfer, vor allem aus Vereinen, machten das Großevent erst möglich – schließlich galt es über 385 Dienste zu besetzen. Dazu kommen zahlreiche Sponsoren, die zum Gelingen beigetragen haben.

1400 Gäste jubelten anschließend den immer noch unvergleichlichen Rodgau Monotones zu mit Singen, mit massenweise verteilten Fähnchen, mit isländischen Applausstafetten. Die Gruppe um Peter Osti Osterwold und die dynamische Kerstin Pfau (in musikalischer Begleitung ihrer Tochter) brachte das Zelt zum Beben. Erste Lärmbeschwerden kamen dennoch erst gegen Mitternacht bei der Musik von DJ Little Sascha.

Wenig Zuspruch für Vergnügenspark

Der Familientag am Samstag mit Kindertheater durch die Nedelmanns und Zaubereien durch Magier Makette war recht ruhig, wie auch der gesamte kleine Vergnügungspark – ähnlich dem vergangenen Wochenende in Urberach – weniger Zuspruch fand als früher. Doch mit der Ankunft der ADFC-Radfahrer kam Bewegung ins Zelt, auch wenn’s beim Freibier-Anstich Bembelscherben gab, nachdem der Hammer den unters Apfelwein-Fässchen gehaltenen Bembel getroffen hatte.

Die Stimmung steigerte sich weiter, als die Kerbvereine aus Dietzenbach und Nieder-Roden mit den aktuellen Ober-Röder Kerbbuschen und den hiesigen Kerb-All Stars in den olympischen Wettkampf traten – vier Wettbewerbe vom Bierkasten-Lauf und Vierer-Skilauf mit Hindernissen bis hin zum früher traditionellen Schubkarrenrennen und zum Kerbpuppen-Ausstopfen lauter lebenswichtige Aufgaben für Kerbvereine.

Volles Zelt beim Gottesdienst

Zu guter Letzt nahmen die Dietzenbacher den Sieger-Bembel mit nach Hause. Auf den Plätzen folgten die „aktuellen“ Ober-Röder vor den Nieder-Rödern und den Ober-Röder All Stars. Der Abend heizte den Gästen mit einer riesigen Party mit der „Lieblingsband“ live ein.

Selbst beim ökumenischen Gottesdienst waren am Sonntag im Festzelt die meisten Plätze besetzt, erst recht beim leckeren Festessen danach. Nachmittags wurde Owweräirerisch gebabbelt, und das in fast jeder möglichen Version: alles, was schon mit heimischem Dialekt die Menschen erfreut hatte, traf sich hier zwischen Gesang, Kerbtheater und Sprachkursen bis hin zum Orwischer Vergleich. Musikalisch ging’s auch mit einem Konzert der Ober-Röder Musikvereine weiter. Das alles sollte ursprünglich noch mit einem deutschen Sieg beim abschließenden Fußballabend gekrönt werden, doch auch so gab’s einen gelungenen Festabschluss, der Traurigkeit wegen des Festplatzes, aber Vorfreude auf die nächste Kerb.