Gelungene Pflanzaktion von Bürgern gemeinsam mit der scheidenden Revierförsterin Stieleiche und Hainbuche statt Kiefer und Fichte

Björn Klein (rechts) vom Forstamt in Langen erläutert, wie die Stieleichen- und Hainbuchensetzlinge in die Erde gepflanzt werden sollten. Bild: Ziesecke

Ober-Roden – Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern. Ganz so viele waren es zwar nicht, die bei der Bürger-Pflanzaktion mitwirkten, zu der HessenForst gemeinsam mit der Stadt Rödermark eingeladen hatte, doch ein Stück Wald in der Ruhacker-Schneise zwischen Ober-Roden und Eppertshausen haben sie mit ihrer Arbeit verändert.

Vorher standen hier Fichten und Kiefern, die dem vergangenen heißen Sommer ebenso wenig standgehalten haben wie der Borkenkäferplage – einzig eine stark angegriffene Douglasie steht noch am Rand. „Wir haben hier einen wechselfeuchten Boden, der im Winter nass wird, aber im Sommer austrocknet. Selbst jetzt, nach vielen Regenfällen, reicht das Wasser nicht tief ins Erdreich“, erläutert Revierförsterin Gabriele Rutschmann-Becker. „Die abgestorbenen Bäume wurden mit der Holzerntemaschine abgeerntet und kamen zur Wiederverwertung, etwa für Pressspan“, beruhigt sie die Zuhörer.

„Wir wollen heute dieses kahle Waldstück wieder in Wald verwandeln.“ Wegen des Klimawandels wurden diesmal aber nicht Kiefern und Fichten, sondern Stieleichen und Hainbuchen gepflanzt, die in der Nachbarschaft schon seit 40 Jahren gut gedeihen würden.

Immer vier Reihen Stieleichen und dann eine Reihe Hainbuchen, stets in zweieinhalb Metern Abstand, „und bitte nicht zu tief! Sonst müssen wir die alle wieder ausbuddeln. Wir hoffen, dass die Pflanzen so durchkommen, ohne Gießen, denn das wäre bei 1 000 Pflanzen eher schwer zu leisten“, ergänzt der Langener Forstamtsleiter. „Und das Trinkwasser wäre dafür auch zu schade“. Von Forstkulturgattern umrahmt und mit einem Verbissschutz sollen die Neuanpflanzungen nun die ersten fünf bis sieben Jahre vor nagenden Rehen geschützt werden.

„Es ist zwar nur ein Stein, den wir hiermit anstoßen, aber es sollen weitere Aktionen folgen in Kooperation mit dem Rödermärker Betriebshof und Hessen-Forst“, sagt die Revierförsterin. Die Gemeinschaftsarbeit klappte dank gut ausgerüsteter und sehr leistungsstarker Teilnehmer gut: Früher als erwartet waren alle vorbereiteten 500 Triebe eingepflanzt.

Die Pflanzaktion war zugleich der letzte Arbeitseinsatz von Gabriele Rutschmann-Becker, die herzlich und mit Wehmut verabschiedet wurde. „Ich hätte nie gedacht, dass mir die Arbeit im urbanen Raum so viel Freude machen würde“, wurde die scheidende Försterin fast sentimental: „Ich wünsche den Rödermärkern und unserem gesamten Wald, dass er gut über diese schwere Zeit kommt.“
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