Geflügelschau in Urberach: Exotische Hühner und scheue Wachteln Zuchterfolge sind keine Frage des Alters

Der Geflügelzuchtverein Urberach ist ein vergleichsweise junger Verein. Bei der Ausstellung wurden auch die Hühner eines Neunjährigen prämiert. Bild: ziesecke

Urberach – Da, wo Urberach eigentlich längst zu Ende ist, ganz hinten in der Römerstraße, schon fast im Wald, gibt es ein Leben der ganz anderen Art: Es kräht und gackert, es flattert und scharrt 24 Stunden am Tag. Denn hier hat der Geflügelzuchtverein sein Zuhause; hier stören die Tiere mit ihrem Geräuschpegel niemanden. Hier haben aber auch die dazugehörigen Züchter unter der Regie von Mario Luther und Christiane Lotz ihr zweites Zuhause. Sie haben sich schon vor Jahren mit den Offenthaler Züchtern zusammengetan und laden in dieser Gemeinschaft auch zu ihrer Lokalschau ein, wo Zuchttiere ausgestellt und von einer Jury streng angeschaut und beurteilt werden. Danach gibt es Pokale und Urkunden für prämierte Tiere.

Da am Wochenende nach mehreren Jahren Corona-Pause die Lokalschau mit der Kreisschau zusammengelegt wurde, kam nicht nur Bürgermeister Jörg Rotter, sondern auch Landrat Oliver Quilling, und beide fanden sichtlich Gefallen an dem flatternden Federvieh und seinen Züchtern. Diese gehen derzeit durch alle Altersklassen, denn Geflügel ist offenbar ein großes Familienprojekt: Großeltern und Eltern vererben ihre Leidenschaft oft an den Nachwuchs und sorgen damit für einen jüngeren Altersschnitt als üblich. Ein gutes Beispiel sind hier Wolfgang Giar und sein neunjähriger Enkel Philipp Kraus. Sie haben beide Hühner in der Ausstellung eingereicht – und beide wurden ausgezeichnet.

125 Tiere wurden am Samstag und am Sonntag ausgestellt und bewertet, darunter fünfmal mit der Note „hervorragend“. Der Urberacher Verein hat derzeit 14 Züchter in seinen Reihen mit insgesamt rund 90 Tieren. Erstmals haben sie alle einige Tiere zur Ausstellung eingereicht. Die Preisrichter waren überrascht, dass hier überdurchschnittlich viel großes Geflügel gehalten wird. Dass aus der Kreis- und Lokalschau über das Fachsimpeln hinaus auch ein geselliger Treff wurde, dafür hatte Monika Luther mit Kaffee und Kuchen und einer Tombola gesorgt. Vor der Halle, die mittlerweile übers Jahr vermietet ist, wenn keine Ausstellungen laufen, gab es Schaschlik und Steaks. Und für die Jüngsten unter den Besuchern war ein Gang vorbei an den vielen Volieren mit ihren gackernden und krähenden Hühnern und Tauben ohnehin das Allerhöchste. Auf der Ausstellung gab es Hühner exotisch klingender Rassen wie Niederrheiner blausperber & orangebrüstig, Zwerg Sussex schwarz-gelb-columbia, Zwerg Brahmas gebändert, Zwerg Welsumer rost rebhuhnfarbig“, japanische Legewachteln wildfarben und weiß zu sehen.

Christiane Lotz hatte ihre neuesten Vögel, die teilweise ganz frisch eingezogenen Montezuma-Wachteln, wohlweislich erst einmal aus der Halle mit ihrem Stimmengewirr heraus in Sicherheit gebracht.
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