Kultursommer: Alt-ehrwürdiger Jazzclub hat Newcomer-Bands zu Gast Zwischen Anglerteich und Mähdrescher

Unerwarteter Zuwachs: die Band „Manatee“ und ein spontan dazu gekommener Trompeter beim Newcomer-Konzert des Jazzclubs.

Waldacker – Was da am Samstagabend vorletzte Woche weit über die Heide zu hören war, klang so gar nicht nach Jazzclub und verwunderte nicht nur die Schafe, sondern auch so manchen Spaziergänger: Der Jazzclub hatte für ein Konzert des Kultursommers Rödermark die Newcomer-Bands „Manatee“ und „The Jukes“ zum Angelsportverein eingeladen.

Zwischen den Fischen im Anglerteich, den Schafen auf der Heide und einem unermüdlich seine Kreise ziehenden Mähdrescher hatten Musikerinnen und Musiker, die großteils nicht mal halb so alt wie die Jazzclub-Mitglieder waren, die Chance eines Auftritts nach langer Zwangspause. Und den genossen sie ebenso wie die ausgesprochen jungen Zuhörer und die wenigen älteren Jazzclubber, die sich hingetraut hatten.

„Wir sehen das als eine Möglichkeit an, neben den Specials auch einmal anderes als unser Standardpublikum zum Jazzclub zu locken, zumal die Mitglieder dieser beiden Bands oft an unseren After-Hour-Abenden im Jazzkeller sind“, erläuterte Vorsitzende Sylvia Altenberg die Mischung. Die Bands – mit „Manatee“ mal mehr, mit den „Jukes“ mal weniger neu im Musikbetrieb der Region – genossen es sichtlich und weithin hörbar, endlich wieder vor Zuhörern spielen zu können. „Für uns ist es der erste Auftritt seit Corona“, erzählte Sonja Hügemann, Gitarristin bei „Manatee“. „Und es war schon eine Herausforderung, da wir mehrfach den Bassisten gewechselt haben und der Neue erst seit ein paar Monaten mit uns spielt.“ Doch das Publikum war voll dabei und tanzte mit; spätestens bei den „Juke“-Hits sogar in Polonaisen durch das Anglerheim.
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