Doch nicht nur die 13 Kerbburschen und fünf Kerbmädchen feierten hoch droben auf ihrem Wagen. Auch der Kerbborsch Noand’l, oder auch Ferdinand, benannt nach dem Orwischer Ferdinand Kraus mit seinem kleinen Auto, sitzt nun – von der Orwischer Feuerwehr gut gesichert – im 18 Meter hohen Kerbbaum und schaut auf das Treiben entlang der Kerbmeile: „Die Orwischer Kerb is’ do!“
Schon am frühen Freitagabend hatten Bands wie die Lokalmatadoren von „Manatee“ im Zelt des Musikvereins 06 viele Zuhörer, am Samstag wurde es dann recht eng zwischen Riesenrad und Autoscooter, die, wie auch das Kinderkarussell, gut besucht waren. Eher weniger Zuschauer gibt es mittlerweile bei den „offiziellen“ Terminen wie Kerberöffnung oder Kerbspruch. Der Besucherandrang zentriert sich auf alle Plätze, wo einfach entspannt ein Schöppchen getrunken oder ein Leberkäs-Brötchen gegessen werden kann. Egal ob an den Ständen vom BSC, vom Musikverein 06, beim KSV, bei der Viktoria, oder bei den „Schützen“, die während der Kerberöffnung – leider auf dem Dalles kaum zu hören – historische Böllerschüsse von der Bulau aus abfeuerten.
Gewohnt voll war es drei Tage lang beim lautstarken Programm der Offenen Arbeit der Gallusgemeinde, die aber auch traditionell „Andacht einmal anders“ mitten zwischen den Feiernden zelebrierte.
Unterstützt durch Sicherheitsdienste, freiwillige Ortspolizei und die Landespolizei, die abends und nachts den Dienst übernahm, konnten sich die Besucher auch sicher fühlen. Natürlich ist Kerb immer ein kritischer Punkt – zumal viele Gäste mit der Bahn in Urberach ankamen und es bei den von Bürgermeister Jörg Rotter und Stadträtin Andrea Schülner angestochenen Freibier- und Äpplerfässern natürlich nicht blieb.
„Unsere Sicherheitsauflagen sind sehr streng und wir haben im Vorfeld viel vorbereitet“, bestätigt Kerbkommissionsmitglied Dieter Hüllmandel und hofft, dass es beim fröhlichen Miteinander rund um „Noand’l“ in seinem Kerbbaum bleiben wird.
Von Christine Ziesecke