Stadtmuseum Königstein: Zusammenarbeit zwischen Stadt und Heimatverein weiter schwierig „Einseitiges Konzept erarbeitet!“

Im Alten Rathaus in Königstein soll nach Vorstellung der Stadt gemeinsam mit dem Heimatverein etwas Neues entstehen. Bild: Stadt Königstein

Königstein (red) – Das Gespräch mit dem Heimatverein im März hatte ein positives Ergebnis: Der Verein hatte den Wunsch der Stadt Königstein endlich akzeptiert: Verein und Stadt wollten gemeinsam ein neues, professionelles Konzept für das Stadtmuseum erarbeiten, das auch die hierfür von der Stadt eigens freigehaltene ehemalige Gaststätte im Gebäudekomplex einbinden sollte. Aber der Verein hat stattdessen wieder ein einseitiges Konzept erarbeitet, hat dieses nun veröffentlicht und versucht so, seine Interessen gegenüber der Stadt „durchzudrücken“.

Bürgermeister Leonhard Helm: „Es ist wirklich schade, dass der Verein nicht in der Lage ist, mit der Stadt zusammenzuarbeiten. Denn dauerhaft kann ein solches Konzept nur dann Bestand haben, wenn die Anforderungen der Stadt ebenso berücksichtigt werden wie die des Vereins, der das Museum mit Exponaten aus den Sammlungen des Vereins und der Stadt betreiben will. Außerdem verfügt die Stadt mit Dr. Alexandra König über eine ausgewiesene Expertin für Museen, deren Expertise in das Konzept einfließen muss, die offensichtlich vom Verein aber nicht gefragt ist.“

Keine Voraussetzung für das Konzept, aber für den späteren Betrieb des Museums war das weitere Besprechungsergebnis: Zur Klärung der Eigentumsfragen sollten der frühere langjährige Erste Vorsitzende des Vereins, Rolf Krönke, und die Stadtarchivarin Dr. König den Sammlungsbestand begutachten. Zwei Begehungen fanden bereits statt, auch wenn eine genaue Auswertung noch aussteht. Helm: „Wichtiger ist zum aktuellen Zeitpunkt aber die gemeinsame Konzeptentwicklung, die noch keine Fahrt aufgenommen hat. Terminanfragen der Stadt wurden vom Vereinsvorstand bisher nicht beantwortet.“

Stattdessen legte jetzt der Verein für Heimatkunde der Stadt, den Vereinsmitgliedern und der Öffentlichkeit mittels der Vereinshomepage ein 18-seitiges Konzept vor, das ohne jegliche Kenntnis und Kooperation der Stadt vom Vereinsvorstand zusammengestellt wurde.“

Es enthält unter anderem eine Reihe von kritischen und teils falschen Behauptungen, die eine gedeihliche Zusammenarbeit sehr erschweren. Stadtarchivarin Dr. Alexandra König: „Das Konzept ist bei der Stadt eingegangen "zur Prüfung bis zum 25. September" – nach Vorstellungen der Stadt zu Museumsinhalten wurde nicht gefragt und auch kein Termin genannt.“

Die faktische Weigerung des Vereins seit März, Gespräche mit der Stadt über das Konzept aufzunehmen, machen nun auch die Einhaltung des Einreichungstermins am 30. September für einen gemeinsamen Förderantrag beim Hessischen Museumsverband unmöglich. Der Bürgermeister ist zu diesem Punkt deutlich: „Fördergelder beantragt die Stadt nur für Projekte, die einvernehmlich zu verantworten sind. Das Konzeptpapier des Vereins besteht zu einem großen Teil aus Vorwürfen gegen die Stadt und der "Klarstellung", die Ideen, die wir als Stadt hätten, seien nicht realisierbar – ohne diese je mit uns besprochen zu haben.“ Dieses Vorgehen stößt aufseiten der Stadt auf Unverständnis. Gerade die gemeinsame Entwicklung eines tragfähigen und zukunftsweisenden Konzepts war Kern der seinerzeit geschlossenen Vereinbarung und Voraussetzung für die Rücknahme der Kündigung der vom Verein angemieteten Räumlichkeiten. Der Vereinsvorstand rückt von seinen getroffenen Vereinbarungen ab. Eine nachvollziehbare Begründung wird nicht genannt.

Trotz dieses irritierenden Verhaltens des Vereins hält die Stadt an dem Gesprächsangebot weiter fest. Helm: „Wir wollen weiter gemeinsam ein Stadtmuseum in Königstein aufrechterhalten. Dabei darf der Vereinsvorstand um Frauke Heckmann und Christoph Schlott nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen. Die Arbeit des langjährigen Vorsitzenden Rolf Krönke weiß ich sehr zu schätzen.“