Fünfzigjähriges Jubiläum der Schülerhilfe in Schwalbach Fester Bestandteil der Schullandschaft

Beim Jubiläums-Sommerfest anlässlich des 50-jährigen Bestehens begrüßte die Leiterin der Schülerhilfe Nicole Ott (2. v. r.) auch die Amtsleiterin des Sozial- und Jugendamtes Ute Werner, Ersten Stadtrat Thomas Milkowitsch und vom Kirchenvorstand der Evangelischen Limesgemeinde Jutta Auel-Knerr und Eric Kpalete (v. l.).

Schwalbach (red) – Seit 1971 ist die Schülerhilfe ein fester Bestandteil der Schwalbacher Schullandschaft. Seit mehr als fünf Jahrzehnten verfolgt sie das Ziel, die schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen an den beiden Grundschulen Geschwister-Scholl- und Georg-Kerschensteiner-Schule sowie an der Friedrich-Ebert-Schule zu fördern. Dabei geht es nicht nur um die Erledigung von Hausaufgaben, auch das Verstehen und Üben von schulischen Lerninhalten wird unterstützt. Die Schülerhilfe möchte mit ihrem Angebot Schülerinnen und Schülern zu einem besseren Schulerfolg und zu einer besseren sozialen und beruflichen Integration in der Gesellschaft verhelfen.

Am Donnerstag, 14. Juli, feierte die Schülerhilfe, Corona-bedingt ein Jahr verspätet, das halbe Jahrhundert ihres Bestehens. Eingeladen waren die aktuellen und ehemaligen Beteiligten, die Helferinnen und Helfer, die Schülerinnen und Schüler. Bürgermeister Alexander Immisch: „Ein gutes halbes Jahrhundert helfen Ehrenamtliche Kindern und Jugendlichen nicht nur bei den Hausaufgaben. Diese bürgerschaftlich engagierten Menschen vermitteln sehr viel mehr als den Inhalt von Schulfächern, sie geben auch ein Beispiel, an dem junge Leute sich orientieren können.“

Vor 51 Jahren begann ein kleiner Kreis von Müttern aus den Reihen der Evangelischen Limesgemeinde mit einer Hausaufgabenbetreuung für Kinder mit Migrationsgeschichte. Sehr schnell wurden die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Räume zu eng. Die Schülerhilfe zog zunächst in einen Container an der Friedrich-Ebert-Schule (FES). Mit einem neuen pädagogischen Ansatz, der über die ursprüngliche Hausaufgabenbetreuung hinausgeht, wurden die Angebote an die jeweilige Schule angebunden. Die Schülerhilfe an der FES findet heute in zwei Räumen im Atrium-Gebäude am Westring statt, direkt neben der Schule.

Als Folge der Corona-Pandemie besuchen gegenwärtig etwas weniger, nämlich rund 70 Schülerinnen und Schüler die Schülerhilfe. Denn schließlich mussten auch hier die Hygiene-Regeln (Abstand, „Schichtwechsel“ usw.) eingehalten werden. „Um die Kinder nicht im Stich zu lassen und die Eltern zu entlasten, wurde die Schülerhilfe ab Ostern 2020 durchgängig in Präsenz angeboten“, berichtet die Leiterin des Jugendamtes Ute Werner. Die Leiterin der Schülerhilfe Nicole Ott unterstützte viele Schülerinnen und Schüler zusätzlich, indem sie für sie die Home- Schooling-Unterlagen zusammenstellte und in einem Wochenplan strukturierte. Die Schülerhilfe findet an vier Nachmittagen statt. In insgesamt 20 Lerngruppen werden Hausaufgaben erledigt und für Tests und Klassenarbeiten geübt. Bewerbungsschreiben werden besprochen und korrigiert. Und in den Grundschulen gibt es auch Spiele. Um schulische Defizite aufzuarbeiten, werden zusätzliche Lernworkshops in den Ferien angeboten. Ott: „In den letzten beiden Ferienwochen fördern wir die Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik.“

Seit 2018 organisiert und koordiniert Nicole Ott den Ablauf der Schülerhilfe und berät die gegenwärtig 35 ehrenamtlichen Mitarbeiter in pädagogischen und didaktischen Fragen.

Ebenfalls ist sie für deren fachliche Begleitung und Schulung zuständig. Bei Beratungsbedarf in Konfliktsituationen und anderen Problemlagen der Schüler und deren Familien ist sie ebenfalls die Ansprechpartnerin.

Die engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Kinder und Jugendlichen nicht nur im schulischen Bereich. Sie sind oft auch deren soziale Bezugspersonen, die ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Neben Einfühlungsvermögen, Geduld, Fähigkeiten zum Motivieren und Durchsetzungskraft bringen sie auch Fachwissen mit, gerade wenn es um die schulischen Fächer der höheren Klassen an der Gesamtschule geht. Und ohne die gute Zusammenarbeit und Unterstützung der beteiligten Schulen wäre die Arbeit der Schülerhilfe nicht möglich.

Seit 1992 finanziert die Stadt Schwalbach am Taunus die Schülerhilfe zu nahezu hundert Prozent. Mit Honorarmittel des Diakonischen Werkes und Elternbeiträgen betragen die Mittel rund 73.000 Euro. Für die Teilnahme bezahlen die Schülerinnen und Schüler 50 Euro im Schuljahr.