Der Pogrom-Ereignisse vor 80 Jahren gedacht Viel von den Erinnerungen gelernt

Beim Pogrom-Gedenken in Neu-Isenburg: Pfarrerin Silke Henning (Zweite von links), davor Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Bürgermeister Herbert Hunkel (ganz rechts) gedachten mit weiteren Bürgern am Mahnmal „Versöhnungstor“ des polnischen Künstlers Maksymilian Biskupsky der Pogrom-Ereignisse vor 80 Jahren. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – In Neu-Isenburg gedachte man an drei verschiedenen Orten den Ereignissen der Reichspogromnacht vor 80 Jahren. Erste Station war das „Versöhnungstor“ des polnischen Künstlers Maxymilian Biskupsky, das seit ein paar Jahren vor der Marktplatzkirche seinen ständigen Platz gefunden hat. Hier begrüßte Pfarrerin Silke Henning mit den Worten des Propheten Jeremia „Ich weiß wohl, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Gott Zebaoth: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“, die Teilnehmer. Henning erinnerte daran, dass seit diesen schrecklichen Ereignissen bereits 80 Jahre vergangen seien und es nicht mehr viele unter uns gibt, die diese Zeit erlebt haben und noch authentisch darüber berichten können.

„Von ihren Erinnerungen haben wir hoffentlich viel gelernt“, verwies die Pfarrerin darauf, dass man sich bald darauf einstellen müssen, nicht mehr von diesen echten Erinnerungen leben zu können.

Wovon wird dann unser Gedenken getragen?“, fragte Silke Henning in die Gruppe der Teilnehmer. „Die Zeichen unserer Zeit machen uns jetzt schon darauf aufmerksam, dass wir mehr brauchen, als nur Erinnerungen. „Wir brauchen immer wieder die Auseinandersetzung darüber, welche Werte und Richtlinien für ein friedliches Zusammenleben maßgeblich sind – und diese sollten wir auch verteidigen“, betonte Pfarrerin Silke Henning.

Eine weitere Kranzniederlegung erfolgte am Mahnmal vor dem Rathaus und schließlich noch an der Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim-Haus. Dort fand anschließend auch die Lesung und ein Gespräch mit Bärbel Schäfer und Eva Szepesi statt (siehe Seite 7).