Mit guten Worten Mut zusprechen Heilig Kreuz-Gemeinde segnet die Vierbeiner

Pfarrer Uwe Hahner stellte beim zweiten Tiersegnungsgottesdienst die mitgebrachten Vierbeiner unter den Schutz Gottes. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Nachdem Pfarrer Uwe Hahner schnell noch das Weihwasser vor allzu durstigen Hundezungen in Sicherheit gebracht hatte, konnte der zweite Tiersegnungsgottesdienst starten. Vor dem Gemeindezentrum der Heilig Kreuz Kirche hatten sich wieder zahlreiche Tierhalter eingefunden, die ihre Lieblinge unter Gottes Schutz stellen lassen wollten.

Anneliese Kautz ließ ihren Hund Rufus bereits zum zweiten Mal von Pfarrer Hahner segnen. „Es kann nicht schaden, eine Segnung für sein Tier zu erhalten und damit die Hoffnung zu verbinden, dass es von schweren Krankheiten und Unfällen verschont bleibt. Ein Tier ist wie ein Familienmitglied, für das man eben alles Gute möchte“, erklärte die Gottesdienstbesucherin. Auch Anna Lehmann nahm auf der Bank auf der Wiese Platz, um beim Gottesdienst dabei zu sein und Hundedame Jenny segnen zu lassen. „Ich finde, Tiere sind auch Geschöpfe Gottes“, sagte sie.

Am Gedenktag des Heiligen Franziskus finden viele Tiersegnungen statt

Pfarrer Hahner, dessen Hündin Fina ebenfalls am Gottesdienst teilnahm, erläuterte, dass am 4. Oktober der Gedenktag des Heiligen Franziskus begangen werde, der eine besondere Beziehung zu allen Geschöpfen und den Elementen hatte. „Tiere waren seine Freunde“, sagte Hahner und regte dazu an, den Tieren, die dem Menschen Helfer, Spielkamerad und Mitgeschöpfe sind, Danke zu sagen. „Die Tiere verdienen es, unter Gottes Segen gestellt zu werden, denn Gott hat ein Herz für Tiere“, betonte der Pfarrer. Er hatte zur Bekräftigung seiner Worte die Bibelstelle aus der Genesis, Kapitel acht, herausgesucht, in der Noah nach der Sintflut mit allen geretteten Tieren die Arche verlässt.

Segen, im Lateinischen „benedicere“ bedeutet übersetzt „Gutes sagen“

Außerdem berichtete der Gemeindepfarrer von der Bedeutung des Wortes Segen, im Lateinischen „benedicere“, wörtlich übersetzt: „Gutes sagen“, und machte die Gottesdienstbesucher mit der 5:1-Regel vertraut. Demnach brauche es fünf gute Worte, um ein negatives aufzuwiegen. „Der Mensch lebt davon, dass man ihm Gutes sagt und ihn nicht ständig kritisiert. Gute Worte machen Mut und ebenso sollte man auch Tieren Gutes mit auf den Weg geben“, sagte Hahner.

Zudem mahnte der Pfarrer davor, Raubbau mit der Schöpfung zu betreiben. „Wir dürfen von der Erde leben, dürfen sie aber nicht verleben. Wenn wir die Schöpfung erhalten, erhält die Schöpfung uns“, fasste er zusammen und ergänzte: „Mögen diese Worte nicht für die Katz’ – oder für den Hund – sein.“ Nachdem die Vierbeiner mit Weihwasser gesegnet worden waren, genossen ihre Halter noch leckeren Kuchen, den die Gemeindemitglieder gespendet hatten und ließen den Gottesdienst gemütlich ausklingen.