Nach dem Glauben graben und Schätze bergen Heilig Kreuz Gemeinde feiert Pfarrfest

Beim Pfarrfest gab es neben Gegrilltem auch indische Spezialitäten. Kollekte und Erlös des Fests kommen den Betroffenen der Flutkatastrophe in Südindien zugute. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Die zeltförmige Heilig Kreuz Kirche an der Barbarossastraße konnte die große Besucherzahl kaum in sich aufnehmen. Zum Pfarrfest zog es so viele Gemeindemitglieder in das katholische Gotteshaus, dass im Gottesdienstraum im Obergeschoss Stehplätze eingenommen wurden. Zudem wurde die Feier ins Untergeschoss übertragen, wo sich ebenfalls zahlreiche Besucher versammelt hatten.

Zur Feier des Tages – begangen wurde das „Fest der Kreuzerhöhung“ – waren die Firmbewerber der Gemeinde sowie Erstkomunionkinder und der Gospelchor Surpraise aus Sachsenhausen gekommen, die alle gemeinsam bei der Gestaltung des frischen, jugendlichen Gottesdienstes mithalfen, der von Pfarrer Uwe Hahner geleitet wurde. „Wenn die Kirche voll ist, ist sie gleich noch schöner. Und es zeigt, dass man nicht allein im Glauben ist, sondern diesen mit anderen teilt“, freute sich der Pfarrer über die vielen Besucher.

Pfarrer Uwe Hahner blickt zum Fest der Kreuzerhöhung in die Vergangenheit

Hahner unternahm im Gottesdienst einen Ausflug in die Geschichte – genauer ins Jahr 335, in dem der römische Kaiser Konstantin eine Kirche in Jerusalem an der Stelle erbauen ließ, an der Jesus gekreuzigt wurde. Veranlasst hatte dies seine Mutter Helena, die im Heiligen Land nach den für das Christentum wichtigsten Punkten hatte graben lassen. Nach diesem Vorbild sollten die Firmlinge auch nach ihrem Glauben „graben“ und entsprechende Schätze bergen, erklärte Hahner.

Pfarrer Hahner über die Botschaft in der Geschichte vom brennenden Dornbusch

Des Weiteren ging der Pfarrer auf eine biblische Geschichte ein, die für ihn eine ganz besondere Botschaft beinhalte: Die vom brennenden Dornbusch. Dort offenbart sich Gott Moses mit seinem Namen „JHWH“ (der Eigenname des Gottes Israels im Tanach). Laut Hahner bedeutet der Name „Ich bin da, wo du bist“. Dies zeige, dass Gott ein „mitgehender Gott“ ist, für den der Tod keine Rolle spielt. Dies sei „ein Schatz des Glaubens“, sagte Hahner.

Gesangseinlage von den Erstkommunionkindern

Gemeinsam mit den Erstkommunionkindern stimmte Pfarrer Hahner das Lied „Hast du den Mann aus Nazareth gesehen?“ an. Dafür gab es bereits während des Gottesdiensts Applaus. Am Ende der feierlichen Veranstaltung erklang dann riesiger Beifall für den Chor Surpraise, der mit seinen munteren und erstklassig vorgetragenen Stücken die Gemeinde begeisterte. Großen Anklang fand auch ein humorvoller und dennoch nachdenklich stimmender Dialog zwischen einer Betenden und Gott (dargeboten von zwei Firmlingen), in dem das „Vater unser“ analysiert und dessen Botschaften im Alltag von Jugendlichen beleuchtet wurden.

Erlös kommt Opfern der Flutkatastrophe in Südindien zugute

Die Kollekte und der Erlös des Pfarrfests kamen den Opfern der Flutkatastrophe in Südindien zugute. Die aus Kerala, einem Bundesstaat in Indien stammende Familie Thottathil gehört der Gemeinde Heilig Kreuz an und hatte dem Pfarrer von der Not der Menschen in ihrer Heimat berichtet. Mit dem Geld vom Gottesdienst und Pfarrfest möchte die Gemeinde helfen, die Not dort zu lindern. Neben Gegrilltem und Salaten gab es daher dieses Mal auch indische Spezialitäten, zubereitet von Familie Thottathil, die von den Besuchern sehr gerne gekostet wurden.

Die Gemeinde feierte im Anschluss an den Gottesdienst bei Musik vom Posaunenchor weiter. Die Kinder freuten sich über eine große Hüpfburg und zahlreiche Spielgeräte auf dem Parkplatz.