Der Frauentreff F132 blickt auf ein gutes Jahr zurück Frauen-Raum zum Durchatmen

Seit einem Jahr gibt es den Frauentreff F132. Ingrid Noll, federführend für das Projekt zuständig, zieht Bilanz. Bild: A. Zegelman / Bistum Limburg/p

Nordend (red) – Im Sommer 2022 startete der Frauentreff F132 der Dompfarrei St. Bartholomäus im Nordend. Nun feierte das Projekt Geburtstag –und blickt zurück auf ein gutes erstes Jahr.

Begegnungen zu ermöglichen, das ist Auftrag und Anspruch des Katholischen Frauentreffs F132 an der Friedberger Landstraße. Im Frühling, Sommer und Spätsommer verlagern sich die Programmpunkte des Frauentreffs in den idyllischen Garten. „Alle wundern sich darüber, dass es auf der lauten Friedberger Landstraße hinter dem Haus so einen schönen, ruhigen Garten gibt – wir nutzen ihn gerne“, sagt Ingrid Noll, die den Frauentreff der Dompfarrei St. Bartholomäus federführend ehrenamtlich betreut.

„Mit der Bilanz des ersten Jahres können wir zufrieden sein“, findet Noll. Es seien monatlich um die 100 Frauen gekommen, allerdings nicht 100 verschiedene, sondern manche kommen jede Woche oder alle zwei Wochen, je nachdem was auf dem Programm steht. „Bei unserm Mittwochstreff für Frauen aus allen Ländern sind wir immer zwischen zehn und 15 Frauen, aber es gehören laut WhatsApp-Gruppe mindestens 25 dazu“, berichtet sie. „Es sind immer deutsche und ausländische Frauen da, denn es geht uns ja ums Deutsch-Sprechen. Da können wir uns schon mal aufteilen, wenn es sinnvoll ist.“

Es gebe Frauen, die sich über gelesene Bücher austauschen und auch einen Großmütter-Treff. Beim Babbel-Bank-Projekt des Gesundheitsamts machte der Frauentreff mit und bekam die Bank anschließend als Leihgabe für den Garten. „Dazwischen legen wir den Blickpunkt immer mal wieder auf besondere Frauen oder besondere Themen. Eine blinde Freundin stellt uns Helen Keller vor, die Ordensschwester Helga Weidemann war sehr gefragt. Auch die Kreativfrauen, die Karten basteln oder ein Sommer-Gemeinschaftsbild malen, haben ihren Spaß“, zählt Noll auf.

Immer wieder kämen auch neue Frauen. „Wenn ich sehe, dass eine Frau stehen bleibt, unsere Aushänge liest, aber sich nicht traut, einzutreten, spreche ich sie gerne an“, sagt Noll. Eine feste Altersstruktur gibt es nicht, erwachsene Frauen, ältere Damen, Mädchen, die als Au-Pair oder zum Studieren in Frankfurt sind – sie alle sind willkommen: „Es steht immer ein Stuhl vor der Tür, wenn wir da sind. Da liegen die Programme aus.“

Wenn jemand auf die Kirche schimpfte, was immer mal wieder vorkomme, sagt Noll, dass die Kirche hinter dem Angebot stehe. Das macht dann schon Eindruck: „So kann Kirche punkten, denn das finden alle gut.“

Der Frauentreff wird komplett ehrenamtlich gestemmt. Initiatorin Noll kennt sich in der Frauenarbeit aus; sie leitet seit 25 Jahren ehrenamtlich den Frauentreff in Liebfrauen und hat in dieser Zeit unzählbar viele Kontakte geknüpft. Glücklich ist sie über die zehn engagierten Frauen im Team, die den Frauentreff „wuppen“ und das Programm jeweils für drei Monate im Voraus planen. Gibt es Ideen fürs zweite Jahr? „Erst mal weiter so!“, meint Noll, die mit ihrem Team aber natürlich viele Pläne hat. „Wir würden gerne einen Treff für alleinerziehende Frauen anbieten“ – doch noch hängt es an der Kinderbetreuung. Auch für Lesungen, Musik und Vorträge haben die Ehrenamtlerinnen viele Ideen, da sind sie immer auf der Suche nach interessanten Kontakten.

Junge Frauen, ältere Frauen, katholische Frauen und jene mit einer anderen oder keiner Religion – an sie alle richtet sich der Frauentreff F132, der nach seiner Adresse in der Friedberger Landstraße 132 im Nordend benannt ist. Es gibt ein festes Programm und jeden Mittwochvormittag von 9.30 bis zwölf Uhr einen offenen Austausch für Frauen. Die Besucherinnen können bei einer Tasse Kaffee ungezwungen ins Gespräch kommen, Nachbarinnen treffen oder einfach nur ein Buch lesen. Weitere Informationen über den Frauentreff sowie das aktuelle Programm gibt es auf frauentreff-f132.de im Internet.