Wirtschaftsförderung informiert Darum sind Internationale Schulen in Frankfurt gut aufgestellt

Pressegespräch bei der Wirtschaftsförderung (von links): Markus Frank, Oliver Schwebel, Amanda Ife, Gitta Lotz, Tom Zijlstra, Alexander Thoms und Kirsty Sharp . Foto. Faure

Ostend (jf) – „Wenn man hier in der zwölften Etage des Lighttowers aus dem Fenster schaut, sieht man acht Kräne an diversen Baustellen. Es tut sich eine Menge in der Nachbarschaft der EZB“, bemerkte Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Die Beratungs- und Service-Einrichtung war bislang mit ihren rund 40 Mitarbeitern „extrem erfolgreich“, wie Stadtrat Markus Frank anmerkte.

„Als Europäer bewegt uns der Brexit natürlich“, äußerte Schwebel. „Eine wichtige Säule verabschiedet sich mit dem Brexit, der eine absolute Fehlentscheidung ist, aus Europa“, ergänzte Frank. In den letzten Monaten führte er mit Kooperationspartnern viele Gespräche sowohl in London als auch in Asien. „Wir haben diese Begegnungen gesucht und möchten den Unternehmen ein Partner sein“, erklärte der Dezernent. Schon jetzt gibt es über 3000 internationale Unternehmen in Frankfurt, rund 20 namhafte Banken werden ihre Filialen erweitern.

23 Geldinstitute haben die Bafin-Lizenz beantragt. Frankfurt bietet mit dem größten Internetknoten Europas hervorragende digitale Strukturen. Zu den Banken kommen Rechenzentren und Beratungsfirmen, Co-Working-Spaces und Lifestyle-Unternehmen. Da stellt sich natürlich auch die Frage, welche Schulen die Kinder der internationalen Mitarbeiter besuchen können. „In keiner Region gibt es so viele internationale Schulen, wie in Frankfurt Rhein-Main. Allein die Mainmetropole listet 20 auf, insgesamt sind es 53 Bildungseinrichtungen, die unterschiedliche international gültige Abschlüsse“, erläuterte Schwebel. 

1000 neue Arbeitsplätze in der Finanzwirtschaft 

„Dabei sehen die Londoner ohnehin die Region als Gesamtheit und nicht die einzelnen Kommunen“, fügte Frank hinzu, „die deutsche Kleinstädterei wird in Großbritanniens Hauptstadt nicht verstanden.“ 1000 neue Arbeitsplätze in der Finanzwirtschaft seien 2017 in und um Frankfurt entstanden. In den nächsten zwei bis drei Jahren seien weitere 5400 Stellen zu erwarten. Allerdings kündigten andere Großbanken auch einen Stellenabbau an.

Vertreter von vier privaten internationalen Schulen waren in die Räume der Wirtschaftsförderung gekommen, um über ihre Einrichtungen zu informieren. Amanda Ife, Verwaltungschefin der Internationalen Schule Frankfurt Rhein-Main, die es seit 23 Jahren in Sindlingen gibt, sprach über diese Schulform, die vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse reicht, derzeit 850 Kinder und Jugendliche unterrichtet und verschiedene Abschlüsse bietet. „Wir könnten noch 150 weitere Schüler aufnehmen“, meinte Ife.

Die Europäische Schule RheinMain in Bad Vilbel kann auf eine noch längere Tradition verweisen; „dieses Schulsystem gibt es seit 60 Jahren“, sagte Direktor Tom Zijlstra. Seine Stellvertreterin Gitta Lotz bemerkte: „Die Brexit-Hektik ist nicht der richtige Weg. Wir sehen die Lage sehr entspannt. Außerdem gibt es in und um Frankfurt nicht nur private, sondern auch hervorragende staatliche Schulen.“

Fokus auf jeden einzelnen Schüler legen

Alexander Thoms von der bilingualen Phorms Schule, die im Holzhausenviertel und in Steinbach (Taunus) Standorte hat, erläuterte: „Wir legen den Fokus auf jeden einzelnen Schüler und starten bereits ab der Kita zweisprachig Deutsch und Englisch.“ Neu dabei ist das King’s College; es wird in Friedrichsdorf die mittlerweile zehnte Einrichtung im August eröffnen, wie Schulleiterin Kirsty Sharp erläuterte. Die Einrichtung wird mit 30 Schülern starten und 600 Mädchen und Jungen Platz bieten können.

„Frankfurt wird in London unterschätzt, es ist eine Mini-Ausgabe der britischen Hauptstadt und hat dort leider einen schlechten Ruf. Ich wollte vor zehn Jahren auch nicht nach Frankfurt, inzwischen schätze ich diese Stadt am Main“, sagte Amanda Ife. „Ich sehe das anders, Frankfurt ist bei unseren Lehrkräften sehr beliebt“, entgegnete Tom Zijlstra. Es muss wohl an den Ferien liegen, wenn zum Pressetermin nur Vertreter von Privatschulen anwesend waren. Für diese Schulen sind, teilweise abhängig vom Einkommen der Eltern, zwischen 300 und knapp 3000 Euro Schulgeld monatlich pro Kind zu zahlen. Das sei der Vollständigkeit halber hinzugefügt.