SG Bornheim Grün-Weiß feiert 20 Jahre Fußballerinnen im Verein Die Mädels sind am Ball

Nicole Stilger (links), Kay-Jana Rütters-Hönig und Christoph Schaaff auf dem Platz der SG Bornheim Grün-Weiß. Bild: Faure

Seckbach (jf) – Bernd Löser, der die SG Bornheim Grün-Weiß seit Jahren fotografisch begleitet, hat in der Vereinsgaststätte eine ganze Bildwand gestaltet. Dort sind einzelne Spielerinnen nicht nur im Trikot und auf dem Platz, sondern auch in ihren Berufen und bei weiteren Hobbys zu sehen. Diese Wand findet zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Mädchen- und Frauenfußballs viel Interesse.

Der Initiator für den weiblichen Fußball war Christoph Schaaff, Sportlicher Leiter Mädchen- und Frauenfußball und seit 25 Jahren Vereinsmitglied. Mit Hannes Breining, der auch als Torwarttrainer fungiert hat, trieb er den Auf- und Ausbau dieser Abteilung kontinuierlich voran. 1998 gab es eine U12-Mädchenmannschaft. „Es hat sich alles langsam entwickelt. Mit den 17-Jährigen wurde 2003 eine Frauenmannschaft zusammengestellt, die von Anfang an erfolgreich agierte“, erzählt Schaaff. Das Team gehörte damals der Bezirksliga Frankfurt an, es schaffte zwischen 2007 und 2010 dreimal in Folge den Aufstieg.

Seit 2022 gibt es drei Frauenmannschaften bei der SG, das sind etwa 80 Spielerinnen. Noch einmal so viele sind im Jugendbereich organisiert. „Die Vereinstreue spielt eine große Rolle bei uns. Unsere sportlichen Erfolge resultieren aus ständiger Arbeit und sind organisch gewachsen. Das unterscheidet uns von anderen Vereinen, die sich auf ihrem Weg nach oben gerne bei anderen Klubs bedienen“, bemerkt Schaaff. Die erste Frauenmannschaft ist mit einem Jahr Unterbrechung zehn Jahre in der Hessenliga gewesen. „Es gibt nicht viele Vereine, die so lange dabei sind“, betont der Sportliche Leiter. Eine von den Spielerinnen, die in der SG Bornheim groß geworden sind, ist Kay-Jana Rütters-Hönig. Schon als Kind wurde sie Mitglied der SG. „Der Verein bietet familiäre Strukturen, es geht weit über Training und Spielbetrieb hinaus. Gemeinsame Ausflüge und Trainingslager schweißen zusammen, Freundschaften, die lange halten, entstehen“, erklärt Rütters-Hönig.

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Ihre zwei Töchter sind zum Fest mitgekommen, kicken abseits ein bisschen, auf dem Platz trainieren die Jungs.

„Unsere Philosophie war von Anfang an, Spaß und sportlichen Erfolg miteinander zu verbinden und den Nachweis zu erbringen, dass das eine das andere nicht ausschließt. Wir verstehen uns auch als soziales Netzwerk für unsere Spielerinnen“, unterstreicht Schaaff. Dem stimmt Rütters-Hönig zu: „Wir kämpfen füreinander.“ „Möglicherweise liegt da auch ein Unterschied zum Männerfußball. Für die Jungs hat der sportliche Erfolg oft einen höheren Stellenwert als andere Komponenten“, ergänzt Schaaff.

Unvergesslich ist das „Wunder von Bernem“. 2010 stieg die erste Frauenmannschaft drei Minuten vor Ende der Verlängerung in der Relegation durch das 2:1 von Dajana Salic gegen die SG Ueberau in die Hessenliga auf. Ein Wahnsinnsspiel.

Nicole Stilger gesellt sich zur Runde. Sie ist seit 1998 im Verein, kam zunächst mit dem Zwillingsbruder auf den Platz, schaute ihm zu und entdeckte den Fußball für sich. Zum Pokal-Halbfinale gegen die Sportfreunde Oberau wurde sie mitgenommen, eingewechselt und schoss das 1:1. Damit hielt sie ihren Verein im Spiel. Die Bornheimerinnen gewannen 2001 schließlich im Neun-Meter-Schießen.

Corona stoppte den Erfolgslauf der Frauen der SG, deren bestes Ergebnis der fünfte Platz in der Hessenliga war. Aber nun kämpfen sie sich langsam wieder zurück. Wer also Bock auf Mädchenfußball hat, kann sich über die Homepage sgbornheim.de informieren und anmelden. Oder einfach mal vorbeikommen und zuschauen.