Akrobatik, Jonglage und Schauspiel auf der Günthersburg Nordend: Zirkus-Workshop schweißt Kinder zusammen

Zum Schluss des Jonglage-Teils fliegen Tücher, Ringe, Bälle und Keulen durcheinander. Foto: Faure

Nordend (jf) – „Die Künstler brauchen noch ein paar Minuten“, bat Reiner Falk, Leiter des Abenteuerspielplatzes Günthersburg, das Publikum um Geduld. Holger Wiegel öffnete deshalb jetzt schon die Cocktailbar und bot kühle Getränke an – selbstverständlich alkoholfrei. Dann ging das große Spektakel los. 

Dann fiel der himmelblaue Vorhang, an beiden Seiten hochgehalten von den Theater-Workshop-Leitern Sophia und Lorin. Zum Schutz vor den heißen Sonnenstrahlen hatte man kurzerhand beschlossen, einen offenen Pavillon auf die Bühne mit den bunten Stoffbahnen im Hintergrund zu stellen. Das war angenehmer für die zehn jungen Künstler zwischen sechs und 13 Jahren. Die jonglierten zu Beginn der Vorstellung mit Tüchern, später kamen Bälle, Ringe und Keulen hinzu.

Eine Szene folgte: Eine Busfahrt, die mit einem Unfall endete. In Slow Motion (Zeitlupe) fielen die Passagiere von den Sitzen. Da der Bühnenboden mit dicken Matten belegt war, landeten die Schauspieler weich. Kunstvolle menschliche Pyramiden boten das Abschlussbild, das Publikum dankte mit viel Applaus.

Kinder wollen himmelblauen Vorhang

„Bei diesem Workshop geht es vorrangig darum, dass sich die Kinder ausprobieren können. Der himmelblaue Vorhang war ihre Idee“, erläuterte Lorin, der Pantomime und Tanztheater in Frankfurt studiert. Sophia absolviert an der Hochschule für Gestaltung Offenbach ein Kunststudium. Beide haben Erfahrung in der Arbeit mit Kindern. „Ihre Einfälle in der Schauspielszene haben mich überrascht, die Slow Motion kam gut an“, sagte Sophia.

Lorin fand die Situation am Mittwoch, als Akrobatik auf dem Programm stand, erstaunlich: „Das hat die Kinder so begeistert, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten. Sie haben dabei auch gelernt, vorsichtig miteinander umzugehen.“ Der einwöchige Workshop hat die ziemlich unterschiedliche Gruppe zusammengeschweißt. Jeder hat etwas gefunden, was zu ihm passt. Wieder einmal ist das Experiment gelungen – das zeigte die Abschlussvorstellung, die mit viel Beifall von den Verwandten und Freunden der Jungen und Mädchen belohnt wurde.