Pressedienst-Fahrrad präsentiert Fahrradtrends und technische Entwicklungen Vom Drahtesel zum Komfortfahrzeug

Gunnar Fehlau zeigt, wie flexibel die Spanngurte Cargo Straps am Lastenrad eingesetzt werden können. Bild: Ingrid Zöllner

Westend (iz) – Vom Zweitrad für Kinder bis zum SUV unter den Fahrrädern hat der Pressedienst-Fahrrad in seinem 20. Fahrradfrühling nun im Westend die neuesten Trends und Entwicklungen präsentiert. „Wir beobachten tatsächlich den Trend zum zweiten Kinderfahrrad“, sagt Gunnar Fehlau, Leiter des Pressedienstes. Neben dem typischen Rad in der Regel von der Marke Puky, das den Sicherheitsbestimmungen der Straßenverkehrsbestimmungen gerecht wird, kaufen zunehmend mehr Eltern für ihre Sprösslinge das Zweitrad fürs Wochenende. Das sieht aus wie ein Mountainbike in klein, ohne Schutzbleche, Gepäckträger und Licht. „Die Eltern, die das kaufen, sind die Mountainbiker von früher“, weiß Fehlau. Das neue Kinderrad „LS-Pro 16“ von Puky (ab 399 Euro) ist mit einem Aluminiumrahmen ausgestattet und wiegt nur fünf Kilogramm. Die Schutzausrüstung kann optional dazu gekauft werden.

Der Trend zu E-Bikes ist ungebrochen. Bei den Verbrauchern ist die Aufteilung jedoch 50:50. Von 78 Millionen Fahrrädern seien rund 60 Millionen bislang noch ohne Antrieb. „Das richtige Fahrrad ist immer individuell zu den eigenen Bedürfnissen. Es ist immer die Frage, was möchte ich, welche Bedingungen muss es erfüllen“, stellt Fehlau klar. Daher gebe es so etwas wie das „Seniorenfahrrad“ auch nicht.

Wenn man von einer Tendenz sprechen möchte, dann werden die Fahrräder bulliger, aber auch leichter. „Zum einen muss natürlich Technik ihren Platz finden, die teilweise im Rahmen eingebaut ist. Zum anderen muss es mehr Belastungen aushalten können, durch dynamischeres Fahren etwa über Bürgersteigkanten“, erklärt er. So ist das „Trekking 11 High“ von Haibike (4799 Euro) ein Beispiel für ein E-Bike, das SUV-Charakter hat. „Der Trend zu Radreisen nimmt zu, dafür sind solche Fabrikate gut geeignet.“ Es gibt da aber auch den Gegentrend wie beim „E-Getaway“ von Stevens (6399 Euro), das aus Carbon gefertigt ist. Das zeichnet sich mit 12,9 Kilogramm als Leichtgewicht unter den E-Bikes aus. Als „schmuckes, gutes Stadtrad“ bezeichnet Fehlau das „Culture Mixte“ von „Riese&Müller“ (3999 Euro). Im Aussehen kommt es dem Hollandrad nahe, das lange Steuerrohr mit dem geschwungenen Lenker ermöglicht eine bequeme Haltung. Zudem besteht der Rahmen aus 50 Prozent recyceltem Aluminium.

Überzeugt hat den Pressedienst-Fahrrad zudem das Radius von Winora (3999 Euro), das ein wendiges Fahrverhalten dank Bosch-Motor aufweist. „Da der Lenker sich ohne Werkzeug verstellen lässt, kann man es platzsparend parken. Ein weiteres Plus ist der integrierte Griff im Rahmen, mit dem man es gut über Treppen heben kann.“ Innovativ sind in jedem Fall die Blinker Turntec von „Busch & Müller“ (349 Euro), die über einen Schalter am Lenker vorne und hinten geschaltet werden. Allerdings sind sie noch nicht im Straßenverkehr zugelassen. Bisher dürfen sie nur S-Pedelecs und Cargobikes nutzen. „Ich bin mir sicher, dass es eine Frage von ein paar Jahren ist, bis Blinker am Fahrrad zur regulären Ausstattung gehören“, glaubt Fehlau. Unter Kuriosität fällt das Abschleppseil, „wenn nur einer ein E-Bike hat und der andere nicht mehr kann“. Nutzbar etwa in bergiger Landschaft. Nur die verkehrsrechtliche Nutzung ist nicht ganz geklärt.

Diebstahlschutz in Form von technisch raffinierten Bügelschlössern, Tracker, Gepäcktaschen und LED-Beleuchtung, „mit der man Autofahrer blenden könnte“, gehören ebenfalls zu den Neuerungen. Erwähnenswert sind die von Schwalbe aus Altreifen hergestellten Fahrradreifen, die wie die Aerothan-Schläuche mit Leichtigkeit und Pannensicherheit überzeugen.

Die Preise sind im Vergleich zu vor 20 Jahren deutlich gestiegen: „Das Fahrrad hat einen höheren Stellenwert bekommen und ist ein Hightech-Produkt. Früher hat man im Schnitt 500 Euro bezahlt, inzwischen ist es deutlich mehr“, sagt Fehlau.

Mehr Fahrradtrends gibt es auf der Messe Eurobike in der Messe vom 3. bis 7. Juli zu sehen.