Raja und Rimba: Zwei Sumatra-Jungtiger begeistern die Besucher Nachwuchs im Katzendschungel

Raja und Rimba suchten sich zunächst einen sicheren Platz. Bild: Mohr

Ostend (zmo) – Großer Andrang im Frankfurter Zoo, was nicht allein daran lag, dass die Sommerferien generell Besucherscharen in den Zoo locken: Es waren die beiden Sumatra-Tiger-Jungen die an diesem Tag der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollten. Fernsehteams und Fotografen waren in Mannschaftsstärke vertreten und wurden nicht enttäuscht, mussten aber auch eine ganze Weile warten, bis die beiden Männchen Raja und Rimba ihren gemeinsamen Aufenthalt mit Mutter Cinta in der Wurfbox beendet hatten. Erst nach allen Impfungen, Chippen (Tiere mit einem Mikrochip versehen) und Feststellung ihres Geschlechts waren sie bereit, sich den zahlreichen Pressefotografen zum Fotoshooting zu stellen.

„Natürlich waren wir alle sehr neugierig auf die Jungen, mussten uns aber in den letzten Wochen mit der Überwachungskamera in der Wurfbox begnügen. Aber schon da wurde eindrucksvoll gezeigt, dass sich die Jungtiere prächtig entwickelt hatten. Eine Freude für das Zoo-Team und auch für mich, denn jeder Nachwuchs bei den hochbedrohten Sumatra-Tigern kann zur Erhaltung der Art beitragen. Die Aufgabe von Zoos ist es ja schließlich auch, ihr Möglichstes gegen das auch die Menschheit bedrohende Artensterben zu tun, erfreulicherweise kann der Zoo hier einen kleinen Beitrag leisten. Jetzt ist es schön, dass die Tigerkinder für die Besucherinnen und Besucher in der Anlage zu sehen sind. Gerade in den Sommerferien bietet sich ein Zoobesuch an. Hier kann man den Tieren nicht nur begegnen, sondern auch viel über ihre wild lebenden Verwandten lernen,“ sagte Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft in ihrer Begrüßungsrede vor den Pressevertretern.

Am 20. Juni hatte die neunjährige Sumatra-Tigerin Cinta das erste Mal gleich drei Jungtiere zur Welt gebracht, eines ist leider kurz nach der Geburt gestorben. „Wie sie mit dieser Situation umgehen würde, war nicht abzusehen“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger und fügt hinzu, „dass Cinta alles richtig gemacht hat und sich rund um die Uhr um ihren Nachwuchs gekümmert hat. So auch Elmas, mit 14 Jahren das erste Mal Vater geworden, der sich dann ebenfalls nach den Jungtieren umgeschaut hat, das allerdings mit einem gebührenden Abstand.“

Sumatra Tiger sind eine sehr selten gewordene Tigerunterart. Die Weltnaturschutz-Union IUCN schätzt, dass nur noch 400 Tiere in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit vielen Jahren auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben neben den Tigern viele weitere gefährdete Arten wie Orang-Utans oder Elefanten.

Mit den Einnahmen aus dem freiwilligen Naturschutzeuro unterstützt der Zoo unter anderem auch die Arbeit der ZGF auf Sumatra. Nun müssen sich die Jung-Tiger und Eltern aber erst einmal vom Stress des Umzuges aus der Wurfbox und dem Blitzlichtgewitter der Fotografen erholen. Das Fauchen und Knurren und Zurückziehen in sichere Ecken sollte dann aber bald vorbei sein.