30. Opernspiele finden vom 19. August bis 3. September statt Sauberster Sandkasten vor noblem Haus

Ramon Willeführ (links) und Michael Paris beim Aufbau für die Opernspiele. Bild: Faure

Innenstadt (jf) – „Achtung, Füße!“ Ramon Willeführ warnt. Gerade wird der kleine Holiday Train aufgebaut, das Portal abgesenkt. Schräg gegenüber der Alten Oper. Jeder Handgriff sitzt, das Schausteller-Familienunternehmen Willeführ ist seit Anfang an dabei.

Vor 30 Jahren gab es einen Probelauf der Spiele. Da bestand der Verein Abenteuerspielplatz Riederwald bereits seit 19 Jahren. Die feuerroten Spielmobile fahren seit 1985 durch die Stadt. Doch im Sommer werden sie weniger gebucht. Aber spielen wollen die Kinder trotzdem in den Sommerferien. Also eroberte 1974 der Verein Abenteuerspielplatz das Sachsenhäuser Mainufer in Nähe der Untermainbrücke. Und da dort nur drei Wochen nach Herzenslust getobt werden durfte, weil Ende August das Museumsuferfest auf dem Programm stand, musste man sich für die nächsten Ferienwochen einen zweiten Standort aussuchen. Warum nicht an der Alten Oper?

Die ersten Opernspiele 1994 zur 1200-Jahrfeier Frankfurts fanden auf dem freien Platz rechts der Alten Oper statt. Aber das wurde zu heiß, also zogen wir ein Jahr später in die Taunusanlage um“, erinnert sich Michael Paris, Vorsitzender des Vereins Abenteuerspielplatz. Unvergesslich war auch eine Abseilaktion vom Balkon des Theaters, die der damalige Intendant Rudolf Sailer 1994 erlaubte. Heute undenkbar.

Dafür gibt es dieses Jahr vom 19. August bis zum 3. September täglich zwischen elf und 19 Uhr 25 Spielstationen, drei Karussells, Imbiss- und Getränkestände. „Die meisten Angebote sind kostenlos, für die Karussells gibt es Fahrtenkarten. Das Bungee-Trampolin kostet genauso wie das Schminken drei Euro. Wer sich ein T-Shirt selbst bedrucken möchte, kann das für fünf Euro tun“, erklärt Michael Paris.

Die etwa 35 Helfer auf dem Großspielplatz erhalten Aufwandsentschädigungen. „Man merkt den Helfern an, dass sie nach den drei Mainspielwochen ziemlich geschlaucht sind“, sagt Paris. Es werde immer schwieriger, Betreuer für die Spiele am Main und an der Alten Oper zu finden. Auch die Abteilung Spielmobile mit inzwischen 25 Autos klagt über Fachkräftemangel.

„Zur Alten Oper kommen eher Familien, am Main hatten wir dagegen viele Anmeldungen von Gruppen“, bemerkt der Vereinsvorsitzende. Täglich spielen etwa 1000 Kinder auf dem Areal, am Wochenende werden es auch einmal bis zu 3000 Mädchen und Jungen, die rutschen, rodeln, planschen, klettern, hüpfen, basteln, bauen, malen. „Der Lucae-Brunnen und der Marshall-Brunnen werden täglich gereinigt. Und bei uns findet man den saubersten Sandkasten Frankfurts“, sagt Paris stolz.

Da die Main- und Opernspiele nicht nur Frankfurter, sondern auch Besucher aus der Region anlocken, erhält der Verein für die Spiele erstmals neben den städtischen Zuschüssen auch einen Förderbetrag aus der Tourismusabgabe.

Deutlich sichtbar werben am Zaun zur Taunusanlage 100 Bilder für den Verein Abenteuerspielplatz. Sie zeigen viele Momente mit glücklichen Kindern. Gut, dass dieser Verein vor 50 Jahren in Frankfurt gegründet wurde.