Die Jüdischen Filmtage starten Sichtbare Vielfalt erleben

Itay Dvori, im Hintergrund: Comic von Cyril Pedrosa.

Frankfurt (red) – Die Jüdische Gemeinde Frankfurt zeigt von Sonntag, 4., bis Sonntag, 18. September, die Vielfalt des zeitgenössischen jüdischen Filmschaffens. In ihrer vierten Auflage tragen die Filmtage jüdisches Leben in die Stadt: 25 Filmscreenings, Lesungen, Konzerte und weitere Formate finden in ausgewählten Programmkinos sowie im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystraße 66, statt. Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine stehend, legt das Festival etwa einen Fokus auf ukrainische, postsowjetische und osteuropäische jüdische Lebenswelten.

Eröffnet werden die Jüdischen Filmtage mit Pola Becks Literaturverfilmung „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ nach Olga Grjasnowas gleichnamigem Debütroman – einer Produktion, die von Flucht und Ankommen, Präsenz und Abwesenheit und dem Gefühl des Dazwischenseins erzählt.

Ukrainische und polnische Produktionen zeigt an zwei Abenden das vom „goEast Filmfestival“ kuratierte Freiluftkino im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum: Die Dokumentation „Der Balkonfilm“ fängt zu verschiedenen Tag- und Nachtzeiten die persönlichen Geschichten von Warschauer Passanten ein, während Antonio Lukichs Roadmovie „My Thoughts are silent“ mit viel Situationskomik von einer Reise von Kyjiw nach Uschgorod erzählt. Der Dokumentarfilm „The War of Raya Sinitsina“ zeigt die Begegnung des jungen israelischen Filmemachers Efim Graboy mit der selbstbewussten Weltkriegsveteranin Raya Sinitsina. Eines der schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts nimmt Sergei Loznitsa mithilfe deutscher und sowjetischer Archivaufnahmen in „Babyn Jar. Kontext“ in den Blick. Mit dem „queerfilmfestival“ setzt das Festival zudem schwule und lesbische Akzente. Das vollständige Programm und mehr Infos gibt’s auf juedische-filmtage.com.