Machbarkeitsstudie für die Strecke Seligenstadt/Frankfurter Flughafen fertig Einer der längsten Radschnellwege in Hessen

Mit dem Fahrrad zum Flughafen: Der Radschnellweg ist nun im Entstehen. Bild: Drusche

Flughafen (red) – Mit dem Rad zur Arbeit pendeln oder einen Ausflug zur Aussichtsplattform des Flughafens machen – all das könnte der Radschnellweg FRM9 Seligenstadt – Frankfurter Flughafen vereinfachen. Gerade für Menschen aus dem Kreis Offenbach wird er die Fahrt zur Arbeit mit diesem Angebot wesentlich erleichtern.

Das Projekt hat eine wichtige Hürde genommen, denn die Machbarkeitsstudie zum FRM9 ist jetzt abgeschlossen. Aus fünf zur Diskussion stehenden Streckenvarianten hat die Studie eine Vorzugsroute quer durch den Kreis Offenbach herausgearbeitet. Kommt alles wie gedacht, soll der Radschnellweg eine Län-ge von gut 38 Kilometern haben – er ist damit einer der längsten hessenweit.

Die Kosten für das Projekt sind mit 36,5 Millionen Euro veranschlagt. Beteiligt an dem Radschnellweg sind die Kommunen Seligenstadt, Rodgau, Dietzenbach, Dreieich, Neu-Isenburg, der Kreis Offenbach, sowie Hessen Mobil und die Stadt Frankfurt.

Gewichtiges Projekt: Mehr als 38 Kilometer

„Wir können auch groß – das zeigt die Radschnellverbindung Seligenstadt – Flughafen Frankfurt. Mit gut 38 Kilometern ist da ein gewichtiges Projekt im Gange. Und der Radweg bindet nichts Geringeres als den Frankfurter Flughafen – den größten Arbeitgeber in der Region – nach Osten hin an. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und den anderen Partnern“, sagt Rouven Kötter (SPD), erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes, anlässlich der gerade erstellten Machbarkeitsstudie.

Die Vorzugsroute führt von Seligenstadt, an Rodgau und Dietzenbach vorbei, entlang der Kreisquerverbindung L3121 und K174 bis Götzenhain und wird dann parallel zur L3317 nach Neu-Isenburg geführt. In Neu-Isenburg kreuzt die Route den Radschnellweg FRM1 (Darmstadt-Frankfurt) auf Höhe der Bahnlinie und verläuft dann über bestehende Wirtschaftswege weiter über den Isenburger Kreisel bis zum Flugha-fen, wo die Radfahrenden Gateway Garden sowie die Terminals ein und zwei erreichen können.

Die ausgearbeitete Radstrecke erreicht die Nutzungspotenziale einer Raddirektverbindung (RDV) mit mehr als 1500 Radfahrenden pro Tag. Mit einem hohen wirtschaftlichen Wert von 2,4 aus der Kosten-Nutzen-Analyse überwiegt der entstehende Nutzen bei dieser Variante sehr deutlich die notwendigen Kosten.

Erhöhtes Maß an Komfort

Durch den Ausbau der Strecke als RDV kann die Fahrzeit mit dem Rad um bis zu 26 Prozent verringert werden. Außerdem winkt ein deutlich erhöhtes Maß an Komfort. Dazu gehören unter anderem eine sichere Befahrbarkeit der Fahrradstrecke mit geringen Zeitverlusten an Kreuzungen, eine hohe Belagsqualität und ausreichende Breiten. Letztere ermöglichen ein störungsfreies Begegnen oder Überholen.

„Wir freuen uns, dass mit dem Abschluss der Machbarkeitsstudie ein erster wichtiger Meilenstein zur Umsetzung der Radschnellverbindung zwischen Seligenstadt und dem Frankfurter Flughafen über Rodgau, Dietzenbach, Dreieich- Götzenhain und Neu-Isenburg erreicht ist. Hessen Mobil möchte auch im nächsten Schritt – der konkreten Projektplanung – in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Regionalverband die Radschnellverbindung voranbringen“, sagt Präsident Heiko Durth.

Kommunen müssen zunächst Beschlüsse anbringen

Als nächste Schritte stehen die Beschlüsse der Kommunen an. Dann kann mit den Entwurfs- und Ausführungsplanungen begonnen werden. Zwischenzeitlich werden Realisierungsabschnitte gebildet, die sich aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Abschnitte ergeben und in verschiedenen Etappen umgesetzt werden sollen. Von der Planung bis zur Umsetzung kann es fünf bis zehn Jahren dauern. Der Regionalverband wird den gesamten Prozess federführend begleiten und koordinieren.

„Tangentialverbindung“ zur Erschließung der Region.

Ende 2019 hatten die beteiligten Kommunen einen Letter of Intent für das Projekt unterzeichnet, Projektstart war dann im April 2021. Der Rad-schnellweg führt als einer der wenigen Radschnellwege in der Region nicht in das Stadtzentrum Frankfurts, sondern ist eine „Tangentialverbindung“ zur Erschließung der Region.

Mehr zu diesem und weiteren Radschnellweg-Projekten des Regionalverbandes gibt es online auf der Webseite region-frankfurt.de/rsw.