Radschnellweg FRM7: Hanau und Maintal unterzeichnen Vereinbarung In Frankfurt hakt es noch

Radschnellwege werden oft parallel zu bestehenden Eisenbahnstrecken geplant. Auch der nordmainische FRM7 soll vor allem auf Maintaler Gemarkung an der Bahnlinie entlang verlaufen. Symbolfoto: Privat Bild: -

Hanau/Maintal – Bei der Realisierung des nordmainischen Radschnellwegs FRM7, der Frankfurt mit Maintal und Hanau verbinden soll, scheint es schon seit Jahren nicht wirklich voranzugehen. Das liegt unter anderem daran, dass die Verantwortlichen auf politischer Ebene in der Bankenstadt auf die Bremse getreten sind. Der federführende Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main sowie die Städte Hanau und Maintal treiben die Planungen aber unabhängig davon weiter voran und vermelden nun das nächste Etappenziel.

Demnach haben die beiden beteiligten Kommunen laut einer Mitteilung Anfang Dezember mit dem Regionalverband eine gemeinsame Planungs- und Bauvereinbarung unterzeichnet.

Diese Vereinbarung bezieht sich auf den 10,2 Kilometer langen Abschnitt auf den Gemarkungen Maintal und Hanau des insgesamt rund 17 Kilometer langen Verkehrsprojekts.

Mit der aktuellen Unterzeichnung übernehme der Regionalverband in enger Abstimmung mit den Kommunen die Koordination des Gesamtvorhabens, heißt es. In gemeinsamen Projekt- und Lenkungskreisterminen würden die Planungen mit beauftragten Planungsbüros abgestimmt und auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst.

Einen Radschnellweg mit entsprechenden Anforderungen – beispielsweise die vorgeschriebene Breite von vier Metern – in einem dicht besiedelten Metropolraum wie der Rhein-Main-Region zu planen, ist alles andere als einfach. Dennoch steht bereits seit Längerem eine Vorzugstrasse fest. In Frankfurt hakt es aber diesbezüglich: Zum einen hat der Magistrat konkrete Bedenken gegen die Streckenführung durch den unter Denkmalschutz stehenden Ostpark beziehungsweise dort entlang; auch werden Konfliktsituationen zwischen Fuß- und Radverkehr befürchtet. Zum anderen sprechen aus Sicht des Frankfurter Magistrats naturschutzrechtliche Bedenken gegen eine Streckenführung am beziehungsweise im Riederwald. Dort werde bereits für den Bau der Nordmainischen S-Bahn in die Waldfläche eingegriffen. Mit dem Radschnellweg „würde eine zusätzliche Verkehrssicherungspflicht entstehen, die sich auch auf die Habitatbäume geschützter Fledermausarten erstreckt“, heißt es seitens des Magistrats. Deshalb werden im Frankfurter Osten alternative Routen geprüft.

Im Fokus stehe dabei ein Trassenverlauf über Wächtersbacher Straße – Am Erlenbruch – Max-Bromme-Steig – Am Bornheimer Hang – Ostparkstraße. Der nächste Schritt besteht laut der Mitteilung darin, für die Planung einen Förderantrag beim Land einzureichen. Das ist möglich, weil Radschnellwege auch als Teilprojekte förderfähig sind. Hessen fördert den Bau von Radschnellwegen über die Richtlinie zur Förderung der Nahmobilität mit mindestens 60 Prozent.

Im Idealfall könnte ab Frühjahr 2025 mit den Planungen begonnen werden, Baustart könnte nach Abschluss der nötigen Planungsschritte und Genehmigungsverfahren voraussichtlich im Jahr 2027 erfolgen. Bis 2028 könnten dann erste Unterabschnitte des Radschnellwegs fertiggestellt werden.

Die zusätzlichen Planungen im Frankfurter Osten haben laut Magistrat zwar keinen maßgeblichen Einfluss auf die vollständige Realisierung, aber fertig wird der Radschnellweg dort wohl einige Jahre später als in Hanau und Maintal. Denn sowohl die aus der Machbarkeitsstudie hervorgegangene Vorzugstrasse als auch die nun zusätzlich im Fokus stehende weitere Trasse befinden sich im Bereich der beiden Großbaumaßnahmen Nordmainische S-Bahn und Riederwaldtunnel.

Eine abschließende Realisierung einer durchgehenden Radschnellverbindung wird nach Einschätzung der Frankfurter Rathausspitze daher erst in den 2030er Jahren möglich sein
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