Aufgelöster „Förderverein zur Unterstützung schwerkranker Kinder Maintal“ Bauwagen als letzte Finanzierung

Die Waldkinder des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße können sich über diesen von Spendengeldern finanzierten Bauwagen freuen. Foto: pm

Maintal – Der „Förderverein zur Unterstützung schwer kranker Kinder Maintal“ hat es sich einst zur Aufgabe gemacht, betroffene Kinder bei therapeutischen oder persönlichen Wünschen finanziell zu unterstützen. 2016 wurde die Auflösung des Fördervereins beschlossen, erst kürzlich vollbrachte er jedoch seine letzte gute Tat.

Die Waldkinder des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße haben einen neuen Bauwagen erhalten, der bei schlechtem Wetter als Rückzugsort dienen soll. 35 000 Euro hat die Anschaffung gekostet. 5000 Euro davon stammen vom „Förderverein zur Unterstützung schwerkranker Kinder“.

Dieser wurde 2008 von Mitgliedern der Maintaler SPD gegründet, um die Einnahmen des Frühlingsballs einem gemeinnützigen Zweck zukommen zu lassen. Schwer kranke Kinder wurden unter anderem mit Reittherapien, orthopädischen Schuhen, Orthesen, einem Tandem oder einem Aufzug unterstützt. „Relativ schnell stellte sich heraus, dass es in Maintal offensichtlich weniger Bedarf gab, als gedacht. Trotz Kontakten zu Ärzten, Schulen, Kindergärten und Apotheken“, erklärt Andrea Pischke, die den Verein gemeinsam mit Horst Theumer, Michael Oberlies und Christiane Matten zuletzt führte. Da es immer schwerer wurde, förderbedürftige Kinder zu finden, wurde 2016 die Auflösung des Fördervereins beschlossen.

Im Juli 2017 wurde er aus dem Vereinsregister gelöscht, das übrig gebliebene Vermögen in Höhe von 5000 Euro wurde satzungsgemäß an die Stadt zur Anschaffung des Bauwagens übertragen. Doch was geschieht dann mit dem Geld, das aus einer Vereinsauflösung an die Stadt geht?

„Den Betrag bucht die Stadt in ihrer Bilanz als sogenannten Sonderposten aus erhaltenen Investitionszuschüssen. Sobald die Investition – in diesem Fall der Erwerb des Bauwagens – erfolgt, wird dieser Sonderposten über den Zeitraum der vorab definierten Nutzungsdauer des Bauwagens aufgelöst“, schreibt die städtische Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung. Weil der Förderverein das Geld zweckgebunden an die Stadt überschrieben hat, durfte es auch einzig und allein für die Anschaffungs das Bauwagens genutzt werden. Da es keine zeitliche Frist für die Nutzung gab, konnte es auch problemlos noch Ende vergangenen Jahres, also mehr als vier Jahre nach der Auflösung des Fördervereins, verwendet werden.

Wie viele Vereinsauflösungen es in den vergangenen Jahren in Maintal gegeben hat, kann die Stadt jedoch nicht beantworten. „Die Auflösung eines Vereins muss beim zuständigen Amtsgericht angemeldet und abgewickelt werden. Deshalb können wir hierzu keine Angaben machen. Denn eine Mitteilung an uns erfolgt allenfalls freiwillig durch die Vereine selbst“, heißt es in der Antwort.
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