Standort zwischen Lahnstraße und Neckarstraße Konzept für neue Feuerwache

Der aktuelle Standort der Feuerwehr, im Bild die beengte Fahrzeughalle, bleibt bis zur Eröffnung des Neubaus in Betrieb. Bild: detlef sundermann

Maintal – Der Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte konnte sich auf ein Konzept und einen Ort für das neue Feuerwehrgerätehaus in Dörnigheim einigen. Im Sommer stellte das in Sachen Feuerwehrgebäude visierte Planungsbüro IBH Projektmanagement, Frankfurt, den städtischen Gremien mehrere Optionen vor. Das einzige infrage gekommene Untersuchungsgebiet erstreckte sich links und rechts der Lahnstraße, im rückwärtigen Bereich des aktuellen Standorts, der direkt an der Berliner Straße liegt und bis zur Eröffnung des Neubaus in Betrieb bleibt.

Viel abzuwägen gab es letztlich nicht. Unter den Vorgaben der schnellstmöglichen Einsatzbereitschaft mit kürzesten Wegen vom Mannschaftsparkplatz zu der Fahrzeughalle mit 21 Stellplätzen oder von den Sozialräumen und Werkstätten dorthin bot nur eine Variante, die in der Untersuchung mit 3.1 betitelt ist. Rund 7600 Quadratmeter stünden bei dieser Variante zur Verfügung, mit einer Möglichkeit auf rund 10 000 Quadratmeter zu erweitern, wobei dann ein Teil vom Gelände des Eigenbetriebs Betriebshof und des städtischen Busunternehmens SVM abgeknapst werden müsste. Laut zuständigem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser (SPD) gingen für beide Betriebe ein Drittel der jetzigen Fläche verloren. Dies würde keine dauerhafte Einschränkung bedeuten, weil für beide Unternehmen ohnehin bereits ein neuer Standort gesucht wird. Gleiches gilt auch für die Obdachlosen- und Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, die sich beide noch in der Neckarstraße befinden. Der Vorschlag der CDU im Ausschuss die Fahrzeughalle um eine Etage aufzustocken, um dort grundstückssparende Sozialräume und Werkstätte unterzubringen, wurde aus Planungsgründen abgelehnt. Von der IBH hieß es hierzu, dass sich dem Pentagon-ähnlichen Gebäude nur erdgeschossnotwendige Räume befinden werden.

Perspektivisch könnte die neue Feuerwache vom Wegzug des Betriebshofs und der SVM profitieren. Stadtbrandinspektor Holger Martiker erklärte, dass die Raumplanung im Konzept 3.1 auch unter Einrechnung neuer Fahrzeuge und der Aufnahme weiterer Sonderfahrzeuge des Kreises für fünf bis zehn Jahre ausreichend Kapazität böte. Laut Kaiser könnten in dieser Zeit der Betriebshof und die SVM bereits ein neues Domizil haben. Entgegen anfänglicher Bedenken der CDU wurde die Vorlage für die Stadtverordnetensitzung einstimmig um eine Öffnungsklausel erweitert, die bei einer Betriebsverlagerung greifen soll, zu der es gegenwärtig noch kein Datum gibt.

Viel Zeit soll für den Bau der neue Feuerwache nicht mehr verloren gehen. Der aktuelle Standort ist nicht nur in der Fläche zu klein. Die Fahrzeughalle bietet nicht ausreichend Platz, die heutigen, größeren Wagen passen zum Teil nur mit wenigen Zentimeter Abstand in die Halle. Die Umkleiden sind sehr beengt. Für die Frauen im Einsatzteam musste ein ehemaliger Duschraum umgebaut werden. Nicht besser stellt sich die räumliche Situation für die Werkstätten und das Lager dar, für letzteres wird auch ein Gebäude in der Eichenheege genutzt, um alles unterzubringen. Überdies gibt es nicht unerhebliche Bauschäden etwa Risse im Mauerwerk, die den Blick nach draußen freigeben. Die künftige Feuerwache wird voraussichtlich mehr 20 Millionen Euro kosten.  
 sun