Lastendreirad: Kinder- und Jugendfarm startet Crowdfunding Solarmobil auf Wunschliste

Ein multifunktionales Solar-Dreirad wünschen sich die Verantwortlichen der Kijiufa. Bild: pm

Maintal – Bauholz abholen, Grünschnitt wegbringen, Einkäufe transportieren, als rollendes Spülmobil oder Lehmofen auf Rädern: Die Kinder- und Jugendfarm (Kijufa) will sich einen fahrbaren Untersatz zulegen. Aber nicht irgendeinen. Getreu der Nachhaltigkeitsphilosophie des Vereins, der das naturnahe Gelände am Waldsportplatz in Hochstadt betreibt, soll es ein Solarmobil werden. Genauer gesagt ein solar betriebenes Lastendreirad. „Wir haben öfter die Notwendigkeit, etwas transportieren zu müssen, und mussten dafür bislang immer einen Anhänger organisieren“, erklärt Sebastian Schmidt, zweiter Vorsitzender des Vereins.

Finanzieren will die Kijufa die Anschaffung über ein Crowdfunding. Das Konzert von Jonny Karacho war Startschuss der Sammelaktion. Zu dieser Gelegenheit hatte der Verein ein Ausstellungsstück organisiert und auf die Farm gefahren, um den vielen Besuchern zu zeigen, wofür sie ihr Geld investieren.

3500 Euro will der Verein zusammenkriegen. Deshalb ruft der Vorstand alle, die die Kijufa unterstützen wollen, zu Spenden auf. Je nach Höhe revanchiert sich der Verein bei den Spendern mit verschiedenen Aktionen: Ab zehn Euro kann man sich mit einem personalisierten Aufkleber auf dem sogenannten Tuktuk-Mobil verewigen. Ab 20 Euro gibt es eine Taxifahrt mit dem Elektro-Dreirad zur Farm. Ab 50 Euro kann man das Lastenrad selbst für eine Fahrt nutzen. Ab 100 Euro kann man einen ganzen Wochenendausflug mit dem Solarmobil unternehmen. Und ab 200 Euro können Spender das Farmgelände an einem Wochenende gratis mieten.

Mit dem Tuktuk hat die Kijufa viel vor. Die kippbare Ladefläche soll nicht nur dem reinen Transport dienen. „Denkbar sind zum Beispiel Aufsätze, um das Tuktuk vielseitig nutzen zu können, zum Beispiel als rollendes Spülmobil mit Industriespülmaschine oder als mobiler Lehmofen für Brotback-Aktionen mit anderen Vereinen, Schulen oder Kitas“, erklärt Schmidt. Mitglieder des Vereins können das Gefährt für kleines Geld mieten.

Da das Lastendreirad bis zu 45 km/h auf die Straße bringt, rangiert es in der gleichen Fahrzeugklasse wie Motorroller und kann mit einem entsprechenden Führerschein gefahren werden. Beladen werden kann es mit einer Nutzlast von bis zu 500 Kilogramm. Die Leistung der Batterie des Elektromobils reicht für eine Strecke von bis zu 60 Kilometern. Dann muss es an die Steckdose, die auf der Kijufa Strom aus Sonnenenergie bezieht.

Damit erfüllt das Lastendreirad nämlich gleich noch eine sinnvolle Funktion: Es dient auf der Farm als Stromspeicher. Denn die Batterie in dem elektrischen Lastendreirad speichert beim Aufladen Solarstrom, der auf dem Farmgelände zum Beispiel zur Beleuchtung oder zur Aufladung von Akkuwerkzeugen genutzt werden kann. „Dazu planen wir eine Fotovoltaik-Anlage neben unserem Werkstattwagen“, erklärt Sebastian Schmidt. Rund um den Wagen können sich Kinder und Jugendliche mit Holz und allerlei Werkzeugen ausprobieren, sägen, hämmern, schleifen, Hütten bauen und vieles mehr.

Bislang sei die Resonanz auf die Crowdfunding-Aktion sehr gut, sagt Schmidt. „Die Idee kommt gut an, weil es ein nachhaltiges Konzept ist, und für einige auch ein schönes Spielzeug“, fügt er hinzu.

Allein die Band von Jonny Karacho habe direkt am Anfang großzügig gespendet, um einen Wochenendausflug mit dem Tuktuk-Mobil unternehmen zu können. „Die meisten spenden zwischen zehn und 20 Euro“, wirbt Schmidt. Insgesamt seien schon rund 500 bis 600 Euro zusammengekommen. Er ist optimistisch, dass sie das Spendenziel erreichen. Ein zeitliches Limit gibt es nicht. „Wenn wir die 3500 Euro voll haben, schauen wir uns konkret nach einem Angebot um“, erklärt er.

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Von Bettina Merkelbach