Maintalerin schafft Wasserstellen im Wald Auf Unterstützung angewiesen

Mit dem Kanister unterwegs: Margot Zakrovsky läuft die Wasserstellen ab, die von den Tieren gut angenommen werden.

Maintal – „Wir brauchen Wasser für die Wildtiere. Dringend!“ Margot Zakrovsky ist anzumerken, wie sehr sie sich in den vergangenen Wochen eingesetzt und angestrengt hat – und dies auch immer noch tut. Die 57-Jährige hat in den Maintaler Wäldern Wasserstellen für Wildtiere geschaffen, auf die diese bei den heißen Temperaturen dringend angewiesen sind.

Seit vielen Jahren engagiert sich Zakrovsky für den Tierschutz. Bei der täglichen Gassi-Runde mit ihrem Hund im Hochstädter Wald ist ihr aufgefallen, dass viele Bachläufe ausgetrocknet sind und es kaum Wasserstellen für die im Wald lebenden Tiere gibt. Über Facebook verfasst sie einen Post und sucht Mitstreiter. Ihre simple Idee: Schalen oder Wannen im Wald installieren und diese mit Wasser füllen. Die Rückmeldungen sind zwar durchweg positiv, wirklich mit anpacken will aber niemand so richtig. Auch bei der Stadt Maintal bittet Zakrovsky um Unterstützung. Auch hier bleibt die Rückmeldung zögerlich. „Ich habe mir die Ohren wund telefoniert“, sagt Zakrovsky. Auch per E-Mail versucht sie es mehrfach, ehe der Kontakt mit der Stadt zustande kommt. Denn die Schüsseln und Behälter dürfen nicht einfach beliebig im Wald verteilt werden. Vor allem im Wachenbucher Wald, in dem aufgrund von Kampfmittelresten ein Betretungsverbot besteht, ist Abstimmung mit der Stadt nötig. Schließlich bekommt Zakrovsky das Okay, sie darf Wasserstellen schaffen. Gemeinsam mit städtischen Mitarbeitern legt sie die ersten Wasserstellen fest.

Sie bestellt mehrere 60-Liter-Wannen im Internet, ist voller Tatendrang. Doch dann das nächste Problem: Wie sollen die Wasserstellen, die teils tief im Wald liegen, mit Wasser gefüllt werden? Auch hier hätte sich Zakrovsky mehr Unterstützung erhofft. Die erste Wanne transportiert sie selbst in ihrem Auto – halb gefüllt. Im Schritttempo und mit Warnblinkanlage fährt sie in den Wald und setzt die Wanne ein. Ein Kraftakt für die Maintalerin, die mit Bernd Quambusch immerhin einen tatkräftigen Unterstützer gefunden hat.

„Von der Stadt hätte ich mir mehr Unterstützung erhofft, ich bin schon auf mich alleine gestellt“, sagt Zakrovsky. Was sie besonders ärgert: In einer Pressemitteilung der städtischen Pressestelle wird die Aktion als Idee der Stadt verkauft. „Hitzewelle: Stadt Maintal organisiert Trink-Stationen für Wildtiere“, heißt es dort als Überschrift und „Maintaler sind zum Mitmachen aufgerufen“. Dass die Initiative auf Margot Zakrovsky zurückgeht, die viel Zeit und Arbeit investiert, wird jedoch nicht erwähnt.

Mittlerweile sind es insgesamt 16 Wasserstellen in den Wäldern und auf Feldern, viele sind online auf einer Karte vermerkt. Im Wald selbst wurden Hinweisschilder angebracht. Um die Wasserstellen auch mit Wasser zu versorgen, ist die Mithilfe aller Waldbesucher gefragt. „Wer spazieren geht kann Wasser mitnehmen und die Stellen auffüllen. Jedes bisschen hilft“, sagt Zakrovsky.
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