So halten es die Selbolder mit dem Ende der verbindlichen Pflicht Die Maske ist noch nicht out

Für die Kunden gibt es keine Vorschriften mehr, doch Inhaber wie Jens Gallinat oder Mitarbeiterinnen wie Gabi Sandhorst bleiben umsichtig.

Langenselbold – Die verbindliche Pflicht, in Geschäften eine FFP2-Maske zu tragen, ist beendet. Doch wie halten es die Langenselbolder beim Einkaufen tatsächlich?

Der erste Eindruck beim Shopping in der Ringstraße lässt erkennen: Die meisten Menschen tragen weiterhin eine Maske, sobald sie ein Geschäft betreten. Frau Kaldowski trägt auf dem Parkplatz eine Maske. Sie sagt: „Ich hatte bisher kein Corona und habe auch keine Lust darauf. Ich werde weiterhin eine Maske tragen.“ Ein Mann kommt ohne Bedeckung aus einem Lebensmittelgeschäft. Er sei auf jeden Fall froh, dass er nun keine Maske mehr tragen müsse. Überhaupt halte er das alles für reichlich übertrieben. Man solle die Leute damit in Ruhe lassen und nicht gegeneinander aufbringen. Jeder, der eine Maske tragen wolle, könne dies weiterhin tun.

So ähnlich sieht das auch ein Mitarbeiter bei Tegut. Er freue sich und sei sehr dankbar, nun ohne Maske arbeiten zu können. „Endlich ist es freigegeben.“ Unter seinen Kollegen würden sich weiterhin einige schützen wollen. Für ihn sei es kein Problem, wenn Kunden ohne Schutz einkaufen würden. „Das ist ein Schritt in Richtung Normalität.“

Im Modegeschäft „Jeans Heaven“ tragen die beiden Verkäuferinnen weiterhin eine FFP2-Maske. Sie würden sich einfach besser fühlen, sagten sie. „Die Zahlen sprechen im Augenblick gegen jede Art von großen Lockerungen.“ Die Kunden seien jedenfalls gut informiert, der Großteil trage weiterhin eine Maske.

In der Apotheke wird es ebenfalls gerne gesehen, wenn Kunden weiterhin mit Mund-Nasen-Schutz den Laden betreten. „Wir tragen selbst weiterhin Masken und freuen uns, wenn unsere Kunden sie tragen, damit sie sicher bleiben. Es gibt aber keine Pflicht zum Tragen einer Maske.“

Auch in den beiden Selbolder Buchläden, in der Buchhandlung Mayer und im Büchermeer von Bärbel Tárai wird weiterhin ein Mundschutz getragen. Die Buchhändlerin sagt, sie achte darauf, Risikobegegnungen zu vermeiden. Türe und Fenster ihrer Buchhandlung sind offen. Sie schätzt, dass 95 Prozent ihrer Kunden weiterhin eine Maske tragen. Man sieht allerdings weniger die FFP2-Masken. Und auch die Stoffmasken tauchen wieder auf.

Mit großer Aufmerksamkeit achten die Mitarbeiterinnen des DRK-Kleiderladens darauf, dass beim Betreten des Geschäfts die Hände desinfiziert werden und weiterhin eine Schutzmaske getragen wird. „Wir haben weiterhin diese Vorgaben und ich denke, alle Kolleginnen finden das gut so“, sagte eine Mitarbeiterin.

Ganz anders sieht man das Ende der Maskenpflicht im Eiscafé. „Gott sei Dank ist die Maske weg. Ich bin froh, dass die Maskenpflicht endlich fällt“, sagte der Verkäufer hinter der Theke. Er hoffte darauf, dass wieder mehr Freude aufkomme.

Jens Gallinat bleibt gelassen. In seinem Fotogeschäft trägt er weiterhin eine FFP2-Maske. Er sei inzwischen daran gewöhnt, meinte er, den Kunden mache er keine Vorschriften. Bislang kämen fast alle mit Maske. Gallinat hat alle Hinweisschilder und Desinfektionsspender entfernt.

In vielen Geschäften stehen nach wie vor Plexiglasscheiben vor der Kasse und Spender mit Desinfektionsmittel. Es scheint so, dass die Langenselbolder eher abwartend und besonnen die neue Freiheit nutzen.
 upo

Weitere Artikelbilder