Seit dem 14. Januar gilt Maskenpflicht auf den Wochenmärkten Das sagen die Maintaler

Auf dem Wochenmarkt in Hochstadt weist ein Schild auf Maskenpflicht und Abstandsregeln hin. Foto: kristina bräutigam

Maintal – Vier Stände stehen auf dem Wochenmarkt in Dörnigheim. Dichtes Gedränge gibt es nicht. Trotzdem müssen die Besucher eine medizinische Maske tragen. Grund sind die Hotspot-Regeln des Landes Hessen. Die Hotspot-Regeln greifen dann, wenn die vom Robert Koch-Institut ausgewiesene Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen in Folge über 350 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liegt. Im Main-Kinzig-Kreis hatte die Inzidenz am 11. Januar erstmals den Schwellenwert überschritten.

Unter anderem gilt an publikumsträchtigen öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot, ebenso muss auf stark frequentierten Straßenbereichen und Fußgängerzonen eine medizinische Maske getragen werden. In Maintal gilt die Maskenpflicht auf allen drei Wochenmärkten. Für die Auswahl der Örtlichkeiten sind die Städte selbst zuständig. Doch wissen die Maintaler Bescheid? Und akzeptieren sie die Maske im Freien? Unsere Zeitung hat auf den Wochenmärkten in Dörnigheim und Hochstadt nachgefragt.

Eckhardt Lübke aus Maintal hält die Maskenpflicht für richtig. „Es ist das einfachste Mittel, um sich zu schützen“, sagt der 70-Jährige. Er habe auch schon vorher immer Maske getragen, wo viele Menschen zusammengekommen sind, auch im Freien.

Für Wolfgang Schäfer aus Dörnigheim gehört das Tragen der Maske mittlerweile zum Alltag. „Was will man sonst machen“, sagt er. Von der einfachen OP-Maske ist er mittlerweile auf FFP2-Maske umgestiegen. „Angesichts der aktuellen Infektionszahlen fühle ich mich damit einfach sicherer“, sagt Schäfer.

Regina Blanck trägt ebenfalls FFP2-Maske. Auch während sie mit ihren drei Freundinnen nach dem Einkauf plaudert. Die Frage, ob sie die Pflicht für sinnvoll hält, stelle sich nicht, sagt die Rentnerin. „Ich verstehe diese ganze Diskussion nicht. Ich halte mich an die Vorschriften. Was muss, das muss.“ Ohne sei es zwar schöner, sagt Freundin Brigitte Krause. „Aber wir wollen ja alle gesund bleiben und kein Risiko eingehen.“

Obst- und Gemüsehändler Peter Bruck aus Bruchköbel zeigt ebenfalls Verständnis für die Maskenpflicht im Freien. Trotzdem hofft er, dass sich das Thema bald von selbst erledigt hat. „Wir Deutschen sind doch bisher ganz gut durch die Pandemie gekommen. Ich bin optimistisch, dass wir im Sommer anders da stehen.“

Ganz andere Meinung ist Obst- und Gemüsehändler Berthold Witzel, der auf dem Wochenmarkt in Hochstadt steht „Im Freien, wo permanent Wind weht, geht die Ansteckungsgefahr doch gegen null. Das sagen doch auch die Experten. Die Maskenpflicht ist an den Haaren herbeigezogen“, schimpft der Karbener. Die Stadtpolizei habe morgens zwei seiner Stammkunden des Marktes verwiesen, weil sie ohne Maske eingekauft hätten. „Das ist doch nur noch Zwang, fast wie in der DDR. Warum lässt man die Leute nicht einfach machen?“, ärgert sich Berthold Witzel.

Zum Alkoholverbot an belebten Orten und Plätzen haben die meisten Maintaler keine Meinung. Andy R. aus Dörnigheim (Name der Redaktion bekannt) findet die Regelung nicht sinnvoll. „Den Aufwand, das zu kontrollieren, kann man sich in dieser Jahreszeit doch sparen. Als ob sich bei den Temperaturen haufenweise Menschen zum Trinken treffen.“

Die Stadt Maintal hält das Einrichten der Verbotszonen dennoch für wichtig. „Die Temperaturen und der Zeitraum der aktuellen Pandemiephase lassen sich nicht vorhersehen. Sobald das Wetter besser wird, sind dies mögliche und bekannte Treffpunkte im Stadtgebiet“, erklärt die Pressestelle.
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