Vor allem in der Oberdorfelder Straße hatte sich das Regenwasser gesammelt und bis zum südlichen Ortsrand ergossen. Auch unterirdisch drückte die große Wassermenge nach oben, auf die Kesselstädter Straße und über einen Graben ins Außengelände der Kita.
Infolgedessen wurden seitens der Stadt „einige bauliche Verbesserungen mit komplexen Maßnahmen vorgenommen, um den Ablauf zu sichern“, wie Stadtrat Thomas Morlock (FDP) im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung erläuterte. Unter anderem wurde ein verlandeter Graben wiederhergestellt.
Um für die Zukunft besser auf derartige Ereignisse vorbereitet zu sein, hat das Hanauer Stadtparlament einstimmig beschlossen, mit Mitteln in Höhe von rund 150 000 Euro ein Starkregen-Frühalarmsystem zu beschaffen.
In der Vorlage des Magistrats heißt es, dass die Analyse der Flutkatastrophe von 2021 im Ahrtal und anderen Orten ergeben habe, dass weniger Todesopfer zu beklagen wären, wenn die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt worden wäre. Dabei habe sich zudem gezeigt, dass die bundes- oder landesweit nutzbaren Apps für Mobilfunkgeräte (Katwarn, Nina, HessenWarn etc.) dazu nur bedingt geeignet sind. Dies liege in erster Linie daran, dass diese Apps für größere Gebietseinheiten konzipiert sind und dass die Apps kein Cell-Broadcast – also das Absetzen von Warnmeldungen über Mobilfunkgeräte unabhängig von deren Betriebszustand – nutzen konnten.
Die Flutkatastrophe und Überflutungen infolge von Starkregen hätten gezeigt, dass kleinräumigere Alarmierungen und die Beschaffung eines Starkregen-Frühwarnsystems notwendig seien, damit sich Menschen in Sicherheit bringen können.
Diese Frühalarmsysteme geben mithilfe von überregionalen und lokalen Niederschlagsdaten, Pegelständen in Gewässern und Kanalisation in den Bereichen einer Stadt Warnungen für die in Kürze von einem Starkregen betroffenen Gebiete heraus. Ein solches System unterstützt verschiedene Alarmierungsformen, angefangen von Sirenen, via Internet oder lokale Netzwerke (WLAN, LoRaWAN) und per Cell-Broadcast.
Der Aufbau des Warnsystems für Hanau wird bis zu einem halben Jahr dauern.
Die Erkenntnisse aus dem Warnsystem könnten auch dazu genutzt werden, bauliche Schutzvorkehrungen zu verbessern, heißt es.
kb