Neues Projekt mit dem Behindertenwerk an der Lindenstraße Essbares Grün in der Hanauer Innenstadt

Mehr Grün für die Lindenstraße: Du Minh Nguyen (BWMK), Susanne Schmitz (HMG), Chiara Schweizer (BWMK) und Natalie Segieth (BWMK, von links). Bild: pm

Hanau – Neue Sitzgelegenheiten an der Lindenstraße sollen dazu beitragen, die Innenstadt weiter aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Und sie bringen laut Mitteilung der Hanau Marketing GmbH (HMG) auch mehr Grün in die Stadt.

Verantwortlich dafür sind Meltem Albayrak und Paul Lagier, die zusammen den Pop-up-Store „No. 8“ an der Lindenstraße betreiben, in dem sie Upcycling- und Produkte aus dem 3-D-Drucker verkaufen. Albayrak und Lagier haben die Sitz- und Grünflächen gestaltet. Bei der Bepflanzung unterstützt die Gärtnerei Löwer, und gepflegt und betreut werden die Beete vom Behindertenwerk Main-Kinzig (BWMK), das an der Lindenstraße auch den Unverpackt-Laden „Mittendrin“ betreibt.

„Dass die Anwohner selber für mehr Ambiente in ihrer Straße sorgen und damit einen neuen, nicht-kommerziellen Ort der Begegnung schaffen, ist vorbildlich“, lobt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) das Engagement, das mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt wird.

Ein besonderer Dank gelte dem BWMK, das in Kürze eine Tageseinrichtung für Menschen mit Behinderung an der Langstraße eröffnen wird und sich von dort aus in die Stadtentwicklung einbringen will. „Unsere neuen Räumlichkeiten werden von einer Gruppe bezogen werden, die sich um die Hochbeete an der Lindenstraße kümmern wird“, sagt Mareike Meister, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BWMK. Weiteren Projekten mit der Stadt Hanau und der Hanau Marketing GmbH stehe man sehr offen gegenüber. „Beteiligt sein, sich einbringen und sichtbar sein – das ist für uns gelebte Stadtvielfalt im Sinne von Inklusion.“

Die vom BWMK gepflegten Beete sollen für die Passanten aber nicht nur schön aussehen, sondern sie auch zum Naschen einladen, denn die dort angebauten Kräuter oder Obst- und Gemüsesorten dürfen von allen geerntet werden. Diese „wunderbare Idee“ für die Innenstadt will die HMG laut Geschäftsführer Daniel Freimuth in den kommenden Jahren ausweiten. Die Lindenstraße spielt laut Mitteilung der HMG insgesamt „eine beispielgebende Rolle im Stadtentwicklungsprogramm“. In den vergangenen Monaten habe die Straße durch die Pop-up-Stores Stück für Stück ein neues Profil bekommen. So hatte zum Beispiel Anika Borisov, die mittwochnachmittags Zimtschnecken-Treffen auf den Sitzmöbeln veranstaltet, mit ihrem „Little Finland“ unlängst zum Johannisfest eingeladen, bei dem fast alle Nachbarn auf der Straße mitfeierten.
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