Großauheimer Mädchenrealschule St. Josef vollendet Gartenprojekt „Hildegärtchen“ am Main

Das „Hildegärtchen“ an der Großauheimer Mainpromenade ist von der Schulgemeinde der Mädchenrealschule St. Josef und zahlreichen Projektunterstützern eröffnet worden. Bild: pm

Hanau-Großauheim – Ein Garten bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Natur zu genießen, zu entspannen und eine nachhaltige Verbindung zur Umwelt aufzubauen. Ein Garten nach dem Vorbild der heiligen Hildegard von Bingen erweitert diese Möglichkeiten.

Das neu gestaltete „Hildegärtchen“ der Mädchenrealschule St. Josef in Großauheim soll für die Schülerinnen und Besucherinnen und Besucher ein Ort sein, der lehrbar ist, ein Ort, der auf viele Weise einlädt, um zu staunen, zu genießen, zu atmen, zu lernen, zu pflegen und um das vielfältige Angebot an Kräutern und Heilpflanzen zu nutzen beziehungsweise zu verarbeiten.

Mehr als drei Jahre hat es gedauert, bis aus der ersten Idee (Simone Rayer, Fachlehrerin und Vorsitzende des Fördervereins Kultur in Großauheim) der Garten wurde, der nun an der Großauheimer Mainpromenade (Hainal) zu bewundern ist. Jüngst wurde das „Hildegärtchen“ mit vielen Gästen und der gesamten Schulgemeinde eröffnet. Andrea Weitzel (Schulseelsorgerin und Umweltbeauftragte), Andrea Zöger (Umweltpädagogin), Simone Rayer, Corinna Kalbassi und Katrin Heinz (Förderverein) sowie Schülerinnen der Mädchenrealschule berichteten zunächst vom Werdegang des Gartens – von der Idee bis zur Pflanzung von unzähligen Stauden und Kräutern.

Andrea Zöger erklärte den Aufbau des Gartens: Neben dem Kräutergarten, der nach menschlichen Organen beziehungsweise Krankheitsbildern aufgeteilt ist (Herz-Kreislauf, innere Organe, vegetatives Nervensystem, Haut, Magen-Darm, Atemwege, Gelenke und Frauenleiden), sind auch ein Sandarium (ein kleines Habitat für Insekten und weitere Kleintiere) und eine großzügige Staudenfläche angelegt.

Einem Kräutergarten nach Hildegard von Bingen liegt die Idee zugrunde, dass viele körperliche Beschwerden mit Heilkräutern gelindert beziehungsweise behandelt werden können. Der Landschafts- und Gartenbauer Felix Wirthgen übernahm federführend den Bau des Gartens und die Anleitung der Schülerinnen bei der Ausführung. Er bedankte sich sehr für das in ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Es hat richtig viel Spaß gemacht und die Schülerinnen haben toll gearbeitet.“

Schülerinnen aus den siebten bis zehnten Klassen packten beim Transport von Steinen, Schotter und Erde mit an. Sie pflasterten Wege und Beetumrandungen, bereiteten die Beete zur Pflanzung vor, pflanzten und verteilten Lava zur Wasserspeicherung.

Im Anschluss ergriffen sowohl Schulleiterin Petra Höller-Gaiser als auch Dr. Marco Bonacker, der Leiter der Abteilung Bildung und Kultur des Bistums Fulda, das Wort. Höller-Gaiser dankte allen Unterstützern des Projektes.

Bonacker hob die Bedeutung eines Gartens für die Menschen hervor, in dem Natur und Kultur zusammenkämen.

Pfarrer Manuel Stickel segnete den Garten mit geweihtem Wasser und Erde, die zuvor von Schülerinnen aus eigenen Gärten mitgebracht worden war. Ein Zeichen, dass es ein Garten von allen für alle ist.

Die Schule plant, den Garten auf vielfältige Weise in den Unterricht zu integrieren – beispielsweise als Ort für Gottesdienste oder im Kontext des Biologie- oder Chemieunterrichts (Pflanzenbestimmung, Herstellung von Kräuter- oder Heiltinkturen). Manchmal werden die Schülerinnen laut Pfarrer Stickel auch einfach nur „chillen“ – und das sei auch gut so.
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