Alter Schlachthof an der Fasaneriestraße bietet sich an Jugendarbeit wiederbeleben

Der Klein-Auheimer Ortsbeirat setzt sich für eine Wiederbelebung des alten Schlachthofs an der Fasaneriestraße als Treffpunkt für junge Menschen ein. Bild: per bergmann

Hanau-Klein-Auheim – Der Ortsbeirat unternimmt einen neuen Versuch, die lokale Jugendarbeit nach Klein-Auheim zurückzubringen. Geschlossen richten alle Fraktionen ihre Bitte an den Magistrat, aus dem alten Schlachthof an der Fasaneriestraße einen Treffpunkt für junge Menschen zu machen.

Aktuell finde im Stadtteil keinerlei Jugendarbeit statt. „Alle städtischen Angebote konzentrieren sich im Familien- und Jugendzentrum Wolfgang. Dieses ist durch den Wegfall der HSB-Linie 6 für Jugendliche aus Klein-Auheim nicht ohne Weiteres erreichbar“, heißt es in der Begründung des einstimmig beschlossenen Antrages. Geht es nach dem Ortsbeirat, bietet sich der alte Schlachthof an der Fasaneriestraße als Räumlichkeit für eine betreute Jugendarbeit an. Dieser werde aktuell von der Dependance der Eugen-Kaiser-Schule genutzt. Nach Rücksprache mit der Schule nutze diese das Gebäude allerdings nur an vier Tagen pro Woche – „und das auch nur für wenige Stunden“, erklärt Ortsvorsteher Sascha Feldes. „Am Montag und an den Wochenenden steht der alte Schlachthof leer.“ Der Ortsbeirat schlägt deshalb zunächst vor, Angebote aus dem Familienzentrum in Wolfgang an diesen Tagen künftig in Klein-Auheim anzubieten. „Wir wollen Wolfgang nichts wegnehmen“, betont Feldes.

Vielmehr könne die teilweise Verlagerung des Angebots eine „Win-win-Situation“ sein, schließlich stoße das Familienzentrum aktuell an seine Kapazitätsgrenzen“.

Der alte Schlachthof wurde in der Vergangenheit bereits als Jugendzentrum genutzt, rund zehn Jahre ist das her. 2012 eröffnet wurde das Jugendzentrum „Schlachthof“ aber schon 2014 wieder geschlossen. „Als die damalige Jugendarbeiterin in Mutterschutz ging und ihre Stelle nicht nachbesetzt wurde, blieb das Jugendzentrum auf der Strecke“, erinnert Feldes. Die Schließung der Einrichtung sei damals von der Stadt auch damit begründet worden, dass der Bedarf in Klein-Auheim nicht vorhanden sei. Das sieht der Ortsbeirat anders. „Aktuell gibt es Jugendangebote in allen Hanauer Stadtteilen, außer in Mittelbuchen und Klein-Auheim“, beklagt Alexandra Horchler von den Bürgern für Hanau. „Wir sind ein recht junger Stadtteil. Der Bedarf für eine betreute Jugendarbeit ist vorhanden“, ist sich Feldes sicher. Zwar habe es den Versuch einer Bedarfsermittlung seitens des Steinheimer Familien- und Generationenzentrums gegeben, dieser sei jedoch „nicht zielführend“ gewesen. Die Abfrage sei lediglich über die Vereine an Jugendliche gerichtet worden. „Eine Abfrage über die sozialen Medien gab es bisher nicht, obwohl diese angekündigt wurde“, kritisiert Horchler. Vereine, die fast ausnahmslos mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, sollten nicht der erste - „und schon gar nicht der einzige Ansprechpartner sein“, wenn es um die Frage nach einer zusätzlichen Anlaufstelle für junge Menschen geht, so Feldes.
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