Lamboyfest findet auch 2022 nicht statt „Mit Maske und Abstand undenkbar“

Ein buntes Lamboyfest wie in früheren Zeiten mit Gauklern und mehr fällt auch dieses Jahr aus. archivFoto: pm

Hanau – „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber unter den gegebenen Umständen ist der Verzicht der einzig sinnvolle Weg“, so OB Claus Kaminsky. In einer Mitteilung der Stadt erklärte er die Absage des Lamboyfestes 2022 vor allem mit der völlig offenen Frage, unter welchen Corona-Regeln die beliebte Veranstaltung geplant werden könnte.

Auch wenn man stetig Lockerungen im Alltag erlebe, sei angesichts der aktuell wieder steigenden Inzidenz nicht absehbar, mit welchen Auflagen in drei Monaten zu rechnen sei. Um allen Beteiligten Planungssicherheit zu geben und finanzielle Risiken zu minimieren, habe man sich aber jetzt festlegen müssen. „Länger zu warten, hat keinen Sinn, da schon jetzt die Vorbereitungszeit für ein Volksfest dieser Größenordnung fast zu kurz ist.“

Zudem hätten einige der Akteure, die das Lamboyfest traditionell aktiv mitgestalten, bereits signalisiert, dass es nahezu unmöglich sei, kurzfristig ausreichend Personal zu organisieren.

Nach wie vor sei Abstand halten und Maske tragen ein probates Mittel, um sich selbst und seine Mitmenschen vor einer Corona-Infektion zu schützen. „Doch wir waren uns einig, dass unter solchen Bedingungen unser Traditionsfest undenkbar ist,“ so der OB.

Anders als beim Weihnachtsmarkt, als durch strenge Zugangskontrollen die Einhaltung der 3G-Regel gewährleistet gewesen sei und damit das Infektionsrisiko minimiert wurde, gebe es beim Lamboyfest, das sich über die gesamte Altstadt erstrecke, keine Möglichkeit, die Zugänge zu kontrollieren.

Denn beispielsweise die Anwohner hätten Anspruch auf freien Zugang zu ihrer Wohnung, unabhängig von ihrem persönlichen Impfstatus. Anders sei dies übrigens beim Weinfest im Schlossgarten und beim Bürgerfest auf den Main-Wiesen, die man sehr wohl mit Zugangskontrollen ausstatten könne. „Die Vorbereitungen für diese beiden beliebten Volksfeste laufen deshalb bereits auf Hochtouren“, so der OB.

Mit einem kleinen Ersatzprogramm rund um den historischen Termin des Traditionsfestes hofft Bernd Michel, Leiter des städtischen Veranstaltungsbüros, der Hanauer Bürgerschaft dennoch ein wenig Abwechslung zu bieten. Wie er erläutert, wird von Donnerstag, 9. Juni, bis Sonntag, 12. Juni, auf dem Altstädter Markt die beliebte Veranstaltungsreihe „Abendgold“ für Unterhaltung sorgen. Im benachbarten „Ellis“ an der Alten Johanniskirche und in der „Wirtschaft im Hof“ ist ein Musikprogramm geplant. Auch die Ausstellung zu Geschichte des Lamboyfestes und „Hanau im 30-jährigen Krieg“ findet vom 10. bis 12. Juni in der Marienkirche statt.

In diesem Rahmen ist auch ein Vortrag des Historikers Erhard Bus geplant. Unter dem Motto „Hanau macht Musik“ wird an verschiedenen Stellen in den Fußgängerzonen der Innenstadt am Samstag, 11. Juni, Livemusik zu hören sein.  
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