Die Initiative „Erlensee fährt Rad“ verzeichnet erste Erfolge Zwölf neue Fahrradständer installiert

Marktleiter Acar (rechts) mit Initiative-Mitglied Hardy Däumer vor den zwölf neuen Radständern, die schon am frühen Morgen stark frequentiert wurden. Foto: pm

Erlensee – Die erst kürzlich ins Leben gerufene überparteiliche Initiative „Erlensee fährt Rad“ hat erreicht, dass an einem großen Supermarkt in der Dieselstraße nun zwölf zusätzliche Fahrradständer installiert wurden. Das teilt die Initiative mit.

Im Lidl-Supermarkt könnte nun auch gut mit dem Rad eingekauft werden, laute darum die Meinung einiger Mitglieder der Initiative. Sie hatten sich auf die Fahne geschrieben, sich um die Qualität der Fahrradabstellplätze beispielsweise vor den Erlenseer Märkten kümmern zu wollen. Aufgrund ihrer Aktivität und nach einem Schreiben an die Geschäftsleitung, hätte die Lidl-Filiale in der Dieselstraße sofort reagiert und zwölf zusätzliche Fahrradständer aufstellen lassen, so die Mitteilung. Diese seien hervorragend geeignet, um auch hochpreisige Fahrräder wie E-Bikes sicher anschließen zu können.

In den vergangenen Wochen hatten die Mitglieder der Initiative bei über 60 Stellen in Erlensee – Handel und Märkte, Arztpraxen, Gaststätten sowie öffentlichen Einrichtungen – nachgeprüft, wie gut die Kunden ihre Fahrräder dort abstellen und vor allem anschließen können.

Die Ergebnisse seien ernüchternd und enttäuschend, heißt es. Denn die Attraktivität des Fahrrades als Verkehrsmittel, gerade in der sehr flachen Kleinstadt, mit kurzen Distanzen zwischen Wohnen und Einkaufen, werde auch durch das Vorhandensein von geeigneten Abstellmöglichkeiten beeinflusst. Diese seien weitgehend kaum vorhanden. Das Ergebnis dieses „Checks“ ist in Kurzform auf der Website der Initiative zu sehen unter Rad-Erlensee.de.

Die Initiative ist der Meinung, dass Radfahren in Erlensee populärer werden könnte, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihr Rad vor einem Laden schnell und einfach abschließen können. Denn niemand wolle sein Zweirad nach Rückkehr aus einem Laden oder zum Beispiel vom Friedhof vermissen. Dazu brauche es Abstellanlagen in genügender Anzahl, von guter Qualität und in direkter Nähe zum Eingang. Nach diesen Kriterien wurden nun alle Abstellplätze in Erlensee genau gecheckt und benotet.

Das Ergebnis sei niederschmetternd, schreibt die Initiative. Von über 60 geprüften Stellen seien nur drei perfekt ausgerüstet gewesen: die Fallbachhalle, die Georg-Büchner-Schule und der Aldi-Supermarkt. Dort können viele Räder an großen stabilen Metallbögen leicht angeschlossen werden. Bei fast allen anderen Geschäften, Gaststätten, Arztpraxen und anderen Lokalitäten seien oft gar keine oder nur sehr wenige und vor allem viel zu kleine und zu enge Radabsteller vorhanden. Oft sind sie zudem in schlechtem Zustand oder halb versteckt, kaum zu finden, von Autos zugeparkt oder weit ab vom Eingang.

Oft seien sie nur für Kinderräder geeignet oder so eng beieinander, dass in acht Halterungen nur maximal drei Räder passen. Auf der Homepage der Initiative ist dargestellt, wie einfach gute Absteller aussehen können und in einer Liste ist die Kurzfassung des Abstell-Checks in Erlensee veröffentlicht. Die Initiative ist nun dabei, alle Geschäftsinhaber und Verantwortlichen nach und nach direkt anzusprechen und sie um Behebung dieses Missstandes zu bitten. Ein Supermarkt habe sofort reagiert, ein anderer bekannter Markt habe eine Verbesserung der Abstellmöglichkeiten schon zugesagt. An einem Beispiel zeigt die Initiative die möglichen Probleme: So gebe es oft schon eine Reihe von Abstellplätzen, über die Hälfte davon sei aber nicht benutzbar, wenn auf dem direkt angrenzenden Parkplatz für Behinderte ein Auto stehe. Dies solle nun geändert werden.

Die Initiative will solchen Geschäften, die vorbildliche Abstellplätze schaffen, der Bevölkerung bekannt machen und sie mit einer Auszeichnung versehen, die lauten könnte: „Hier lässt es sich mit Rad gut einkaufen.“ Dass man beim Einkaufen auch noch etwas für die Klimaverbesserung und die persönliche Fitness tun könne, sei eine gute Sache, dass die Gewerbetreibenden das gerne fördern werden, lautet das Resümee der Initiative „Erlensee fährt Rad“.  
 mcb