Preise für Restmüllsäcke bleiben stabil Müllgebühren steigen beträchtlich

Ab dem 1. Januar 2023 steigen die Müllgebühren: Da das Parlament die illegale Entsorgung fürchtete, haben die Mandatsträger zumindest den Preis für Restmüllsäcke stabil gehalten.

Bruchköbel – Die Müllgebühren steigen in Bruchköbel mit Beginn des neuen Jahres. Das Stadtparlament hat den sogenannten Ankündigungsbeschluss zur Abfallsatzung gefasst. Allerdings haben die Mandatsträger mit einem gemeinsamen Antrag durchgesetzt, dass sich zumindest am Preis für die Restmüllsäcke nichts ändern wird.

Grund für die Gebührensteigerung bei der Abfallentsorgung, die im Schnitt 40 bis 50 Prozent ausmachen wird, seien höhere Kosten für Treibstoff, Personal sowie Fahrzeuge bei dem Unternehmen, das die Konzession für die Abfuhr des Mülls bekommen hat. Dies ist erneut die Firma Weisgerber aus Wächtersbach, die bereits in den vergangenen vier Jahren für die Entsorgung des Abfalls in Bruchköbel zuständig war. Weisgerber hatte die Konzession im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung erhalten, die von sechs Kommunen des Main-Kinzig-Kreises, darunter Bruchköbel, gemeinsam auf den Weg gebracht worden war. Damit wollten die Bürgermeister des Sextetts auch für größere Bewerber attraktiver werden, da es immer wieder Beschwerden über den bisherigen Dienstleister gegeben hatte. Dieser Plan schlug allerdings fehl, weil nur wenige Firmen sich bewarben und Weisgerber erneut die günstigste war.

Immerhin, so Bruchköbels Bürgermeisterin Sylvia Braun, habe man in der Ausschreibung höhere Qualitätsanforderungen gesetzt, die jetzt eingehalten werden müssten. Das Forderungsmanagement ist zudem an den Main-Main-Kreis übergegangen. Bürger können künftig ihre Reklamationen zur Abfalleinsammlung zentral über den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft beim Main-Kinzig-Kreis telefonisch, elektronisch oder schriftlich einbringen. Mit diesem Instrument sollen die vereinbarten Anforderungen engmaschig überprüft und bei begründeten Reklamationen korrigiert werden.

Sylvia Braun relativierte zudem die Kostenerhöhung für die Bürger. Da mit dem Wechsel des vorangegangenen Anbieters zum jetzigen Konzessionsinhaber eine erhebliche Senkung der Müllgebühr einhergegangen sei, sei man jetzt wieder ungefähr beim Preis von einst, so die Verwaltungschefin.

Unberührt von der Preiserhöhung sollen die Restmüllsäcke bleiben. Nachdem mit der letzten Änderung der Abfallsatzung der Preis für einen Müllsack bereits verdreifacht worden war, war in der neuen Abfallsatzung erneut eine Verdopplung vorgesehen. Die Umsetzung, befürchteten die Fraktionen in ihrem gemeinsamen Änderungsantrag, könne ungewollte Folgen haben. In ihrem Änderungsantrag formulierten sie folgendes Szenario: „Bei dem Betrag ist zu erwarten, keine Müllsäcke mehr gekauft werden und stattdessen vorhandene Müllgefäße bewusst falsch befüllt oder Müll widerrechtlich in der Gemarkung abgeladen und nicht der Müllentsorgung zugeführt werden.“ Müllsäcke dienten nur für ausnahmsweise die übliche Müllmenge übersteigenden Mengen. Müll, der nicht ordnungsgemäß der Müllentsorgung zur Verfügung gestellt werde, erzeuge für die Allgemeinheit höhere Kosten aufgrund zusätzlicher Personalressourcen und schade unnötigerweise der Umwelt.
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