Tagesfahrt nach Wetzlar

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Ende Mai begab sich der Geschichtsverein Bruchköbel bei schönstem Wetter mit 48 Mitreisenden auf die diesjährige Tagesfahrt. In diesem Jahr führte sie der Weg zunächst nach Wetzlar. Hier gab es zwei Stadtführungen durch die Altstadt und Geschichte von Wetzlar.

Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es entlang der vier alten Märkte dem Fischmarkt, dem Kornmarkt, dem Eisenmarkt und dem Buttermarkt durch Wetzlar. Der Dom versinnbildlicht dabei baulich die verschiedenen historischen Epochen. Das Gebäude hat Teile im Romanischen und Gotischen Baustil. Zusätzlich ist der Dom von beiden Konfessionen genutzt, eine sogenannte Simultankirche. Es gibt zwei Altäre und in der Vergangenheit gab es auch zwei Orgeln im Dom. Und an der Dom-Mauer hängen zudem zwei Sonnenuhren. Die strategisch wichtige Lage an der Handelsstraße nach Köln und der Lahn sorgte für den wirtschaftlichen Aufschwung von der ehemaligen freien Reichsstadt Wetzlar. Natürlich durfte bei der Stadtführung nicht der Besuch vom Lotte-Haus bzw. Lotte-Hof fehlen. Hier lernte Johann Wolfgang Goethe im Sommer 1772 während seiner Zeit am Reichskammergericht Charlotte Buff kennen und verliebte sich in sie. Diese Romanze verarbeitete er später in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werther“. Damit setzte er Charlotte und der Stadt Wetzlar ein literarisches Denkmal.

Nach der Mittagspause ging die Reise weiter zur Burg Greifenstein. Von der alten Höhenburg sind nur noch wenige Teile der Mauern und der Wehranlage erhalten. Markant sind die beiden Türme des Bergfrieds, die die Burgruine überragen. Die Burg wurde mehrfach belagert und zerstört. Im 17. Jahrhundert wollte der damalige Schlossherr die Burg zu einem Barocken Schloss umbauen. Da der Schlossherr aber durch Erbschaft die Regentschaft von Braunfels übernahm, war die Burg dem Verfall preisgegeben. Durch den Greifenstein-Verein konnte seit den 1970er Jahren der Erhalt der Burgruine bewerkstelligt werden. Zusätzlich beheimatet die Burgruine mit der Glockenwelt eine der größten Glockensammlungen in Deutschland. Hier konnten die verschiedenen Glocken auch selbst einmal ausprobiert werden. Durch die alten Kasematten führte der Weg zurück in die alte Burgkapelle und die darüber gelegene Burgkirche, wo die Burgführung endete. Zum Abschluss des schönen Tages gab es dann ein gemeinsames Abendessen in der Gaststätte „Zum Hanjer“ in Altenstadt.