Stelldichein mit Oldtimern und Oldies für alle Generation Flotte Rhythmen bei Fest für die gesamte Familie

Die Sommerparty des Vereins Just4Fun war nicht nur für die Liebhaber von Oldtimern und flotter Livemusik ein lohnendes Ziel, sondern auch die Kinder kamen am schattigen Platz bei den Tausendfüßlern voll auf ihre Kosten. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Manchmal fasziniert altes Blech mehr als modernste Technik. Für die Freunde historischer Autos und guter, alter Musik schickt der Veranstaltungsverein Just4Fun einmal im Jahr Oldtimer auf einen Rundkurs und lädt namhafte Bands ein. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit, der Besuch der TGS-Sportanlage glich einer Reise in die Vergangenheit.

Sie starteten am Vormittag wie die Maschinen am Frankfurter Flughafen, und so bogen sie Stunden später in die Aachener Straße ein, nämlich im Minutentakt. Reimund Patrizio, Vorsitzender der Scuderia Offenbach, hatte die Route ausgetüftelt und schickte die tollkühnen Männer (und auch einige Frauen) in ihren fahrenden Kisten auf die Strecke durch den Odenwald. Dabei waren Geschick und die Beherrschung der historischen Karossen gefragt, Orientierungssinn und Kartenlesen. Zu keinem Zeitpunkt war Schnelligkeit gefragt, betonte der Organisator. An einer der zehn Kontrollstellen sollten die Oldtimer beispielsweise 1,42 Minute lang mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde fahren. Auf dem Hof der Brauerei Eder in Großostheim dagegen galt es, lediglich einen Stempel und ein Bier-Präsent entgegen zu nehmen.

Start und Ziel in Obertshausen

Beim Bordstein-Fahren auf einem Parkplatz zwischen Seligenstadt und Mainhausen ging es darum, einen festen Abstand zum Gehweg einzuhalten. Die Piloten durften nicht rangieren. Die letzte Aufgabe wartete auf der Laufbahn vorm Publikum auf die Starter. Auf der Laufbahn sollten sie erneut einen präzisen Abstand einhalten. Dann wurden sie mit einem Glas Sekt oder Orangensaft vor dem aufgeblasenen Ziel-Tor begrüßt.

Die Wagen parken schließlich auf dem Rasen der Sportanlage der TGS Hausen. Da stand der olivgrüne Kübelwagen der Bundeswehr neben dem vornehmen Pontiac Parisienne, ein Opel Manta gegenüber dem tartanroten MG Coupe, Baujahr 1968. Immer wieder scharten sich Männer fachsimpelnd um die geöffneten Motorhauben. In den geräumigen Ami-Schlitten glänzte viel Chrom, vom Stoßfänger bis zum Tachometer im verzierten Arrmaturenbrett. Der betagteste vierrädrige Teilnehmer hat die 60 Lenze bereits hinter sich gelassen, ein blaues Chevrolet Business Coupe aus dem Jahr 1946, mit dem Mitglieder der Familie Laumann aus Südhessen ein „Heimspiel“ bestritten haben.

Pokale gab’s für die besten Absolventen des Rundkurses und seiner Aufgaben in fünf Altersklassen der Autos. Den Gesamtsieg holten Vater und Sohn Haus aus Hungen, die sich mit einem Opel Manta i200 beteiligt haben. Der älteste hinterm Lenkrad war der Hausener Fritz Müller. Der 81-Jährige war mit seinem schweren Mercedes 450 SEL in der Klasse „automobile Wanderer“ dabei, die zu den Karten eine ausführliche Streckenbeschreibung erhalten hatten.

Bieranstich

Michael Fischer, Erster Vorsitzender von Just4Fun, übernahm den Anstich des Freibier-Fässchens. Vereinskameraden mixten Cocktails und Long Drinks, das Team der TGS-Waldschänke ergänzte die Karte mit griechischen Grillspezialitäten. Die Band Was’n spielte kernige Rhythmen im Rock’n’Roll-Takt, zu denen einst die Besitzer der betagten Karossen das getanzt haben. Trotz des ungünstigen Termins kurz vor Ferienbeginn kamen Musikfreunde aus nah und fern in den Biergarten des Sportvereins, auch zum Frühschoppen am Sonntagmorgen. Den begleiten die Big Band Karl Mayer von Dietmar Schrod und der Alleinunterhalter Jörg Sanders mit der Rock-Gitarre.