Umzug in Obertshausen und Aufstellung des Kerbbaumes Gärtner und Reservisten verhindern Kerb-Katastrophe

Vereinsring-Chef Luis Galvez auf der Bühne moderiert und feuert an, damit der Bieranstich des Ersten Stadtrats Michael Möser auch klappt. Pfarrer Norbert Hofmann reibt sich schon die Hände, denn er hofft auf einen guten Schlag – und so war es auch! Foto: pro

Obertshausen (pro) – 30 Stunden, sieben Vereine und ein Baum, so geht Kerb unter der Regie des Vereinsrings im Stadtteil Obertshausen. Der Kerbvadder schwärmt vom farbenprächtigen Umzug der beteiligten Gruppen durch die Straßen und von den Offenbacher Kickers, die jüngeren Besucher vom brasilianischen Kampftanz Capoeira, von dem es am Sonntag eine Vorführung auf dem Pilgerplatz St. Thomas Morus gab.

Der Zug der Teilnehmer startete vor der Herz-Jesu-Kirche und führte unter Polizeischutz über die Bahnhof-, Heusenstammer und Beethovenstraße zum großen Caravaca-Kreuz. Im warmem Sonnenschein marschierten Kleingärtner neben dem rund acht Meter langen Birkenstamm auf einem Hänger, gezogen von einer offenen Zugmaschine von Otmar Becker. Von der Ladefläche winkte Kerbvadder Heinz-Jürgen Grab mit vornehmem Frack, Zylinder und weißen Schal, den er später gegen den rot-weißen der Kicker vom Bieberer Berg tauschte.

Der attraktivste Zugteilnehmer war der Erntewagen der Gartenfreunde. Er quoll über mit Körben voller Trauben, Quitten und Knoblauch, Paprikasträuchern, Kürbissen und Blumen, gezogen von einem Traktor mit der Vereinsfahne. Mittendrin steckte ein Schild mit den Logos aller Vereine, die an der Kerb teilnahmen. Und zwischen dem Grünzeug hatten die Lederhosenträger eine Flasche Slibowitz versteckt!

Das Blasorchester der Turngesellschaft Hausen gab den Takt vor, ihm folgten die Gastgeber vom Vereinsring in ihren dunkelblauen Hemden und die Stadtführung, eine Schar Kinder und Erwachsener von der Turngemeinde, Mitglieder des spanischen Elternvereins in knallroten Polo-Shirts, die Vertreter der Sängervereinigung Hausen mit ihrer kostbaren Fahne und Männern der Radlergruppe mit Stahlrössern. Auch der Freundeskreis der Katholischen Jugend trug eine Standarte.

Für den Kerbbaum war ein neuer Standort vorgesehen, direkt vor dem Glockenturm von St. Thomas Morus. Die Wiese dort wurde dem Festgelände zugeschlagen. Doch bevor die Helfer hinter den Theken so richtig loslegten, hieß es Atem anhalten: Der Kerbbaum drohte auf einen der Pavillons auf dem Pilgerplatz zu kippen. Nur mit vereinten Kräften verhinderten das Gärtner, Reservisten und weitere Helfer. Der Birkenstamm wurde mit Holzscheiten und einem Vorschlaghammer in der Hülse im Boden verankert.

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