Erlebnis-Sonntag des KFF hat mit der Hitze zu kämpfen „Giulianos Traum“ erfüllen

Beim verkaufsoffenen Erlebnis-Sonntag zum 40-jährigen Bestehen des Kreises Freundlicher Fachgeschäfte lockten die Geschäfte mit vielen günstigen Angeboten und etlichen Überraschungen. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel, kein Wölkchen trübte den Erlebnis-Sonntag des Kreises Freundlicher Fachgeschäfte (KFF). Doch es gibt auch ein Zuviel des Guten, lautete das Resümee des Vorstands, nämlich 30 Grad im September. Die Aktion im Jubiläumsjahr beeindruckte die Kunden einmal mehr mit kreativen Ideen und großem Engagement der 30 beteiligten Mitgliedsfirmen, die sich heute nicht nur wie vor 40 Jahren gegen die Märkte „auf der grünen Wiese“ behaupten müssen, sondern auch gegenüber dem Angebot im Internet.

„Spitze“ lief es für den Vorsitzenden der Gemeinschaft, aber mit seiner Metzgerei hatte er am Sonntag praktisch ein Monopol. Und Würstchen und Getränke durften auch bereits ab 11 Uhr verkauft werden, nicht so die Waren der Kollegen, die konnten gemäß den geltenden Gesetzen erst ab 13 Uhr über den Ladentisch gehen. Doch Schlemmer-Fleischer Schnellbacher bemerkte auch, dass durch die Hitze weniger Besucher auf der Straße waren.

Zusammen mit der Bäckerei, die einen Stand im kleinen Park gegenüber des Ladens aufgestellt hatte, und einigen Autohäusern mit ihren nagelneuen Karossen belebten die Geschäfte allemal den alten Ort rund um den Kapellenhof. Dort selbst blieb es ruhiger, weil Läden, die sonst für Trubel sorgen, obwohl sie gar nicht dem Gewerbeverein angehören, geschlossen blieben. Das gilt auch für alteingesessene KFF-Häuser – manchem war der Einsatz von Personal am Sonntag schlicht zu kostspielig, hieß es.

Dass es in der „liebenswerten Kleinstadt“ keinen echten Mittelpunkt gibt, versuchten die Fachgeschäfte wieder mit einem kostenlosen Busverkehr mit Haltestellen vor den beteiligten Läden wettzumachen. Doch auch dieses Angebot wurde weniger genutzt, und ausgestiegen sind die Mitfahrer meist nur dort, wo schon vor den Schaufenstern richtig was los war. An mehreren Adressen drehten sich Glücksräder oder ein Kinderkarussell, da wurde Schoko-Creme in Tuben gepresst oder von Flüchtlingen gefertigte Textiltaschen verkauft. Selbst italienische Spezialitäten ließen sich kostenlos probieren – im Buchladen.

Die Feier-Atmosphäre führte so manchen Bummler zu Auslagen, die er sonst nicht aufsucht. Neben dem geselligen Aspekt lockten die Händler natürlich auch mit Rabatten oder mit einer Benefizaktion wie auf dem Marktplatz. Mehrere Unternehmen und der spanische Elternverein luden nicht nur Kinder auf einen Barfuß-Pfad, in ein Bälle-Bad und zum Schminken ein. Mit dem Verkauf von Tapas und der Bitte um Spenden wollen sie ermöglichen, dass „Giulianos Traum“ wahr wird: Der Siebenjährige benötigte daheim in Rödermark einen Treppenlift, weil er an dem seltenen 4H-Syndrom und einer Erkrankung der kleinen Blutgefäße leidet, was seine Mobilität immer mehr einschränkt.

Mitorganisator der Hilfe war Andreas Jagic, Zweiter Vorsitzender des KFF. Er beobachtete, dass die Leute wegen der Hitze gezielter Firmen ansteuerten, um sich zu informieren. Beim nächsten Mal sollten mehr Kollegen für den Erlebnis-Sonntag gewonnen werden, gab er als Zielvorgabe aus. Wichtig sei auch, neue Mitglieder werben. Andere Kaufleute würden eine gemeinsame Messe an einem Ort begrüßen: „Da kommen dann auch die Leute hin“, meinte der Elektro-Fachhändler.