Neue Datenschutz-Grundverordnung beschäftigt die Vereine in Obertshausen Das Monster aus Brüssel im Griff

Die Datenschutz-Grundverordnung macht es den Vereinen mit ihren ehrenamtlichen Vertretern nicht gerade einfach: Auf die Vorstände wie dem der Behinderten-Sportgemeinschaft kommt viel Arbeit zu. Foto: m

Obertshausen (m) – Wie Regelungen aus Brüssel oder Berlin Vereine reihenweise in ihrer Existenz bedrohen statt fördern, zeigen in diesem Jahr die Jahreshauptversammlungen. Auch der neu gewählte Vorstand der Behinderten-Sportgemeinschaft (BSG) stieß durch die Aufgaben, die ihm die gerade eingeführte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aufbürdet, an Grenzen. Doch das Team hat das Monstrum im Griff, dokumentierte die wiedergewählte Vorsitzende Hiltrud Rembowski.

53 der momentan 265 Mitglieder votierten am Mittwoch vergangener Woche im Clubheim des FC Kicker Obertshausen einstimmig für alle Kandidaten für das Führungsgremium. So wurden die stellvertretende Vorsitzende Heidi Häfner sowie Schriftführer Kurt Müller bestätigt. Als neuen Kassierer fand die Gemeinschaft Patrik Reimers-Bug.

Zum Vorstand zählen auch die Abteilungsleiter. Für den Aquasport ist das Monika Jonas, für die Herzsportler Walter Bindl und für die Kegler Sieglinde Hegen, die ihrem jüngst verstorbenem Mann folgte. Sprecher der Sitzballer ist Heinz Vötsch, die der Wirbelsäulengymnastik Irena Schmidt. Als Pressewartin steht jetzt Heide Heß bereit, Eventmanager bleibt Volker Bus. Die Kasse prüfen Dieter Kraus und Andreas Esser, ferner wurden Julia Koerlin und Marianne Müller gewählt.

Matthias Weber wird künftig den Internetauftritt der BSG betreuen. Mit einem sehr hohen Aufwand machten er und die Vorsitzenden sich bei Seminaren mit dem neuen Datenschutz-Gesetz vertraut. „Das war eilig und wichtig, damit das Kontaktformular auf der Homepage weiter verwendet werden kann“, erklärte Rembowski. Anwesende müssen nun bei jeder Veranstaltung unterschreiben, dass sie mit der Verarbeitung von Daten und Bildern einverstanden sind.

„Diese Verordnung macht es den Vereinen mit ihren ehrenamtlichen Vertretern leider nicht einfach“, kritisierte die BSG-Chefin den Gesetzgeber. Doch, „das alles war erst der Anfang einer aufwendigen Prozedur“, fuhr sie fort. Jetzt müssen noch die Beitrittserklärung ergänzt und die Satzung neu formuliert werden. Konkret müsse für jedes Vorstandsmitglied registriert werden, inwieweit es mit Vereinsdaten in Berührung kommt.

Zum Auftakt eines BSG-Jahres steht der Neujahrsempfang im Kleinkunstsaal, berichtete die Vorsitzende. Im Reha-Sport waren 2017 fünf qualifizierte Übungsleiter sowie im Wechsel sechs Mediziner beschäftigt. Einige Ärzte können nicht mehr mitmachen, die Gruppe sucht daher Nachfolger für das Training dienstags von 19 bis 21 Uhr. Auch für die Wirbelsäulengymnastik und die Aquafitness-Kurse stehen je fünf Trainer bereit, darunter zwei neue.

Die Kegler trauern um ihren im Juli verstorbenen Abteilungsleiter Walter Hegen. Die Vorsitzende erinnerte, dass die Tätigkeiten der Ehrenamtlichen nicht mit der Übungsstunde enden. Sie müssen viele Gespräche mit den Reha-Patienten sowie mit Krankenkassen und anderen Einrichtungen führen, Diagnosen unter die Lupe nehmen.

172 der 265 BSGler sind Frauen. Sie bilden die Mehrheit in den drei Wassergymnastik- und zwei Aqua-Jogging-Kursen, die insgesamt 118 Personen besuchen, sowie in den zehn Reha-Sport-Gruppen (74). An drei Herzsport-Treffen beteiligen sich 45 Patienten, 16 Aktive spielen Sitzball, elf kegeln. Ihr Team wurde einmal mehr Hessenmeister, Georg Vittur und Gerhard Lisowski sind Deutsche, Xaver Detzer ist Vizemeister, Anna Valta Dritte. Die Sitzballer belegten bei acht Turnieren durchweg vordere Plätze.