Megas Alexandros feiert mit traditionellen Tänzen und Musik im Bürgerhaus Nachwuchs streichelt die griechische Seele

Traditionelle Tänze: Kinder und Jugendliche begeistern im Bürgerhaus. Bild: m

Obertshausen – Es gab eine Zeit, da wollte die Stadtverwaltung das Bürgerhaus „zwischen den Jahren“ komplett schließen. Wer sollte es auch nutzen, der Silvesterball war gestorben und das Personal nahm bis über Neujahr Urlaub. Doch die Stadt machte die Rechnung ohne Megas Alexandros, der griechische Verein zelebriert nämlich stets am zweiten Feiertag Weihnachten, und zwar im ganz großen Stil.

Mehr als 400 Gäste strömten am Dienstagabend in festlicher Garderobe in den großen Saal. Viele kamen aus Offenbach und Frankfurt an die Tempelhofer Straße. Die Gastgeber zählen kaum 150 Mitglieder, genießen aber durch ihre vorbildliche Organisation und ihren aufgeschlossenen Charakter hohe Anerkennung – nicht allein unter den Landsleuten. Bereits das Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen im Sommer erfuhr einen enormen Zuspruch.

Herzstück der Veranstaltung im Bürgerhaus war eine eigens einstudierte szenische Aufführung der Tanzgruppen. Megas Alexandros unterhält stolze drei Formationen mit fast 50 Kindern und Jugendlichen vom fünfjährigen Knirps bis zum 19-jährigen Studenten. Den ungewöhnlich starken Zusammenhalt fördert auch Sumela Fitopoulou, eine Sportwissenschaftlerin und professionelle Tanzlehrerin. Sie gewinnt die Mädchen und Jungen für die vielen traditionellen Tänze ihrer Heimat im Südosten Europas. Mit Blick auf das kommende Jahr zogen die Aktiven mit der olympischen Fahne und Schildern mit den Namen verschiedener Regionen Griechenlands ein. Aus Epiros an der Grenze zu Albanien, aus Thrakien ganz im Nordosten und aus Pontos an der Schwarzmeerküste stammten sowohl die Melodien und Choreografien als auch die Kostüme, die der Nachwuchs trug. Manche Tänzer trugen Olivenzweige, Symbole für den Frieden und die Einheit der Nationen, erläuterte Vereinsvorsitzende Christa Sidera. Sie begrüßte die Besucherinnen und Besucher sowie die Band Musa. Sie begleitete den Abend mit volkstümlichen Werken und modernen Rhythmen aus nahezu allen Gegenden der Ägäis.

Bei der Ausstattung seiner Feste agiert der Vorstand jedoch sehr lokal. Die Speisen an der Theke stammten vom heimischen Metzger, die Getränke von einem Obertshausener Händler, sagte die Sprecherin. Auch die Einnahmen des Kalanta-Singens an Heiligabend sollen einer örtlichen Organisation zufließen. Im Kalender des regen Vereins ist als Nächstes Samstag, der 17. Februar, markiert. Dann laden die Griechen zum Neujahrsempfang an denselben Ort ein.
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