Dank Schulsportleiterin Nicola Doschek machen Kinder eine wichtige Erfahrung Tolles Projekt an der Waldschule: Im Rollstuhl sind alle gleich

Rollstuhlbasketball macht Kindern mit und ohne Handicap sehr viel Spaß. Foto: Doschek/p

Obertshausen (red) – Jungen und Mädchen jagen in der Sporthalle der Obertshausener Waldschule konzentriert dem Basketball hinterher und haben ein Ziel vor Augen: Körbe sammeln. Doch eines ist anders, als erwartet. Die Dritt- und Viertklässler rennen nicht, sondern sie fahren dem Ball hinterher – und zwar im Rollstuhl sitzend.

Bereits zum zweiten Mal hat Schulsportleiterin Nicola Doschek das Projekt „Rollstuhlbasketball – Inklusion an hessischen Schulen“ an die Waldschule geholt. Die Erfahrungen, die die Kinder dabei machen, sind einzigartig. Denn: Auch wer im Rollstuhl sitzt, hat Möglichkeiten aktiv zu sein, ja sogar Sport zu treiben. Zudem können beim Rollstuhlbasketball Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam trainieren und eben gemeinsam Spaß haben.

Schon im vergangenen Jahr hat das Projekt, unterstützt und finanziert von der Unfallkasse Hessen, bei den Schülern der Waldschule für Begeisterung gesorgt. Und so durften jüngst erneut die Dritt- und Viertklässler der Inklusionsschule im Rollstuhl auf Korbjagd gehen. Sebastian Arnold von den Mainhatten Skywheelers hat das Projekt geleitet. Er selbst sitzt nach einem Autounfall im Rollstuhl. Sebastian Arnold erzählte von sich, vom Leben im Rollstuhl und stellte sich den Fragen der Kinder.

Berührungsängste abbauen

Jede dritte und vierte Klasse hatte eine Doppelstunde Zeit, sich mit der Sportart vertraut zu machen und ein erstes Spiel zu wagen – mit Erfolg. Die 160 Jungen und Mädchen waren neugierig und zeigten großes Interesse. Doch bevor es aufs Spielfeld ging, erzählte Sebastian Arnold von der Geschichte und den Regeln der Sportart Rollstuhlbasketball. Die Fitness ist für ein aktives Leben im Rollstuhl ganz wichtig, und die kann man beim Rollstuhlbasketball super trainieren.

Zuerst übten die Kinder die Grundtechniken: anfahren, bremsen und drehen. Denn nur so kann das Spiel funktionieren. Doch, es gibt ja auch noch den Ball. Die Schüler lernten das Aufheben und Dribbeln sowie den Ballpass und den Korbwurf. Gar nicht so einfach, wenn der Ball plötzlich auf dem Boden liegt. Aber die Technik macht’s. „Das ist wirklich toll, die Kinder bauen spielerisch Berührungsängste ab und lernen einen Sport kennen, den Behinderte und Nichtbehinderte zusammen ausüben können“, sagte Nicola Doschek und blickte aufs Spiel, dem sich die Kinder mit viel Ehrgeiz und Spaß widmen. „Durch den Rollstuhl sind sie alle gleich.“