Tolle Stimmung beim Maskenball des spanischen Elternvereins Zahl der Besucher geht zurück

Die Band begeistert seit Jahrzehnten bei den Veranstaltungen des spanischen Elternvereins, doch der Besuch des Maskenballs ist im Vergleich zu früher zurückgegangen. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Das waren noch Zeiten. Kein Saal in der Stadt genügte den Anforderungen des spanischen Elternvereins, kein Raum war groß genug, um die Scharen zu fassen, die allein zu seinem Maskenball strömten. Obwohl längst viele Angehörige der mitteleuropäischen Bevölkerung Gefallen an der Atmosphäre der Südländer gefunden haben, war die Fastnachtsfeier am vergangenen Samstag im Kleinkunstsaal längst nicht so gut besucht wie in den Anfangsjahren der Gemeinschaft.

Die „Asociacion de Padres de Familias Espanolas“ gehört bis heute zu den mitgliederstärksten in der Republik. Auf seinem „Baile de Carnaval“ trafen sich Landleute aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet. Die Tradition startete nach der Vereinsgründung im Oktober 1981 im alten Hausener Pfarrheim an der St. Josefskirche. Dann zog das Maskentreiben in das geschlossene Restaurant im alten Waldbad, in die Mehrzweckhalle der Joseph-von-Eichendorff-Schule, das Karl-Mayer-Gesellschaftshaus und die „gut’ Stub’“ der Stadt. Im Bürgerhaus spielte einst eine Band von Spaniern, die eigens aus Belgien angereist war, „Los Mismos“.

In der Kellerbar unter dem heutigen Kleinkunstsaal verbreitete schon damals Roberto Moreno – mit und ohne Begleitung – Stimmung mit aktuellen Hits von der iberischen Halbinsel und südamerikanischen Rhythmen. Er verbreitete auch diesmal die einzigartige Atmosphäre. In den 80er und 90er Jahren wagte sich zu dieser Zeit kaum jemand von der einheimischen Bevölkerung in die flotte Atmosphäre mit den phantasievoll und prächtig gestalteten Kostümen.

Mittlerweile sind zahlreiche Mitglieder des Elternvereins in die Heimat zurückgekehrt, ihre Kinder leben in alle Winde verstreut. Viele junge Spanier zeigen zudem wenig Interesse, die Kultur ihrer Väter weiter zu pflegen. Der Vorstand um Gründer und Leiter Luis Galvez unternimmt immer wieder Anläufe, Nachwuchs auch fürs Führungsgremium zu gewinnen.

Phantasievolle Kostüme

So viele fröhliche Besucher gibt’s also nicht mehr, einige waren krank, andere noch nicht in Fastnachtsstimmung. Dennoch fand die Jury auch diesmal originelle Verkleidungen. Unter den Mädchen gewann eine „Geisha“, Zweite wurde „Alice im Wunderland“, Dritte ein „Rotkäppchen“. Bei den Jungs siegte „Cäsar“ vor einem „Torrero“ und „Micky Maus“. In der Klasse der Erwachsenen beeindruckten eine „Piraten“-Familie, eine „Maikäfer-Frau“, „Burgfräulein“ und „Ritter“.