Mehr als 250 000 Euro an Spenden für den Skatepark Ziel sogar übertroffen

Das Wetter konnte nicht die Stimmung trüben: Für den Skatepark sind weit mehr als die angepeilten 220 000 Euro zusammengekommen. Die Initiatoren, Bürgermeister Manuel Friedrich (rechts) und Unternehmer David Fischer, sind zufrieden.

Obertshausen – 250 615,91 Euro – das ist die Zahl, die niemand auf dem Zettel hatte. Und es war kein Aprilscherz: So viele Spenden haben Unternehmen und Arztpraxen, Bürgerinnen und Bürger für den neuen Skate- und Jugendpark auf der alten Hausener Rollschuhbahn gesammelt. Die Überraschung war gelungen, als Bürgermeister Manuel Friedrich und David Fischer, Mitinitiator der Aktion, unlängst die bislang erreichte Summe im Schneeregen präsentierten.

Das Spendenziel war auf 220 000 Euro in zwei Jahren fixiert, SPD-Politiker Walter Fontaine tippte wagemutig auf 224 000.

Mit einer Viertelmillion wurden alle Erwartungen weit übertroffen, dankte der Rathauschef allen Gebern. Zusammen mit Fischer erinnerte er, dass auf dem Gelände stets Leben herrschte.

Auf einem asphaltierten Teil standen Street-Hockey-Tore, auf den alten Betonplatten befanden sich Halfpipe und Stangen für die Skater.

„Wer nicht mit den Eltern verreist war, hielt sich in den Sommerferien von morgens bis abends hier auf“, beschrieb der 34-Jährige seine Jugendtage. Damals versuchten sie sich an „Lines“, einer Reihe von Tricks mit den bis heute gefragten Rollenbrettern.

Die neue Anlage soll Spaß und Herausforderungen bieten, „die Grundpfeiler für ein erfolgreiches Leben“, unterstrich Fischer.

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Die Elemente für die Skateboardfahrer mussten schon vor ein paar Jahren abgebaut werden, weil sie nicht mehr der Verkehrssicherungspflicht genügten, hieß es aus dem Rathaus. Friedrich erinnerte sich an seinem Treffpunkt, den Basketballkörben, die installiert waren, wo heute die 18 Container der Kleinkindbetreuung stehen. Sie werden im Herbst entfernt, weil sie ebenfalls nicht mehr den geforderten Standards genügen. Damit stehe ein Areal von 6400 Quadratmetern zur Gestaltung bereit.

Die Stadtverordneten hatten bereits Geld für den Park bereitgestellt, durch die Haushaltskonsolidierung musste es wieder gestrichen werden. „Das war ein Schlag ins Gesicht“, beschrieb der Bürgermeister, „aber uns waren die Hände gebunden“. Also starteten er und einige Mitstreiter einen Spendenaufruf, der auf eine nie erträumte Resonanz stieß.

Mit stattlichen Beträgen beteiligten sich die Obertshausener „Karl und Roth Mayer Stiftung“. Ihren Großeltern sei die Förderung von Kindern und Jugendlichen „eine Herzenssache“, erklärte Celine Klekow, Enkelin des Firmengründers. Ähnlich begründete Hubert Gerhards das Engagement der „Dr. Carl und Ellen Klöss Stiftung“.

„Einen Ort für zwanglose Treffen und zum Sport-Treiben brauchen Jugendliche schon seit Längerem“, begründete Frank Deckenbach sein Engagement für den Park. Auch die Hausärzte Aisha Rahman und Faisal Detho unterstützten den Gedanken, denn „Bewegung und frische Luft sind wichtige Faktoren für die Gesundheit“. Dank galt neben dem Edeka- auch dem A&O-Markt und dem Restaurant „Zum Nachtwächter“ für ihre Ideen, Geld für das Projekt zu generieren.

Unter dem Motto „Deine Freizeit – Du kannst mitbestimmen“ hat die Kinder- und Jugendförderung einen Fragebogen entworfen. Dabei können Mädchen und Jungen auch Wünsche für den Skate- und Jugendpark formulieren, warben Kai Hennig und Paul-Friedrich Popin für eine Teilnahme.

Auch bei einem Hofflohmarkt in Hausen wurde und bei anderen Gelegenheiten wird weiter Geld gesammelt, weil die Preise gestiegen seien. Nächstes Ziel: 300 000 Euro.

Von Michael Prochnow