Bei der Jugend soll noch mehr geworben werden / Viele unterschätzen, wie wertvoll eine Blutspende ist „Für jede Spende dankbar“

Für jeden einzelnen Blutspender ist der DRK-Blutspendedienst dankbar, auch in Klein-Auheim. Foto: kama

Klein-Auheim (kama) - „So eine Schlange zum Blutspenden hatten wir tatsächlich lange nicht mehr“, staunte Angelika Opfermann, die 1. Vorsitzende des DRK Großauheim, beim Anblick der Menschenmenge, die sich am vergangenen Donnerstag an der Klein-Auheimer Willi-Rehbein-Sporthalle zum Blutspenden versammelt hat. Erklären konnte sich Opfermann die lange Warteschlange nur durch einen weiteren Termin um 21 Uhr, den sehr viele wahrnehmen wollten: den Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Polen. „Da will jeder rechtzeitig zu Hause sein, das ist selbstverständlich. Doch ob die Spender über den Tag verteilt kommen oder nach Feierabend alle auf einmal; wichtig ist es, dass sich immer wieder so viele Menschen dafür entscheiden Blut zu spenden. Für jeden einzelnen sind wir dankbar“, so Opfermann weiter. Zu einer Blutspendenaktion des Deutschen Roten Kreuzes in unserer Region erscheinen erfahrungsgemäß 110 bis 130 Spender. Durchschnittlich zehn Prozent davon sind Erstspender. Leider bemängelt man in den letzten Jahren die Bereitschaft der jüngeren Generationen Blut zu spenden oder sich in irgendeiner Form für die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes zu begeistern und tatkräftig zu helfen. „Wir versuchen die Jugend zu werben, da wir ihre Hilfe in diversen Projekten tatsächlich gebrauchen können“, erklärte Opfermann. Besonders die Blutspendeaktionen seien mit einem großen organisatorischen und logistischen Aufwand verbunden, bei dem tatkräftige Unterstützung gern gesehen sei.

„Viele unterschätzen wie wertvoll eine Blutspende ist und dass sie tatsächlich zahlreiche Leben retten kann“, betonte die Vorsitzende des DRK Großauheim. Seit Beginn der 1970er Jahre wird Vollblut, also das dem Spender entnommene Blut, in der modernen Medizin nicht mehr in dem ursprünglichen Zustand verabreicht, sondern zuvor in die wesentlichen Bestandteile aufgeteilt. Aus einer Vollblutspende werden u.a. Konzentrate roter Blutkörperchen und Blutplasmapräparate hergestellt, die für unmittelbare Patientenversorgung in Notfällen aber auch z.B. zur industriellen Produktion von Thrombozytenkonzentraten sowie Gerinnungspräparaten für Bluter benötigt werden. „So helfen Spender mit einem halben Liter Blut unmittelbar Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind. Eine einzelne Spende hilft mehrfach, da die daraus gewonnen Präparate für verschiedene Zwecke genutzt werden“, erklärte Opfermann. Die föderale Struktur der DRK-Blutspendedienste sorgt zu dem dafür, dass die Spende überwiegend in der Region den Patienten zur Verfügung gestellt wird, in der sie auch gespendet wurde.

Die nächsten Blutspendeaktionen sind am Mittwoch, 13. Juli, und Mittwoch, 14. Dezember, in Großauheim sowie am Donnerstag, 6. Oktober, in Klein-Auheim statt.