Eine Kinderstube für Singvögel aufhängen Beim Nabu Rodgau Nistkästen bauen

Die Brutsaison steht vor der Tür. Da griffen die Kinder des Rodgauer Naturschutzbunds zum Werkzeug und bauten Wohnungen für kleine Piepmätze. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Beim Naturschutzbund (Nabu) wurde eifrig gebohrt, gesägt und gehämmert. Die Kindergruppe der Naturschützer bastelte an den Nistkästen für die anstehende Brutsaison und schuf so Wohnraum für die nächste Vogelgeneration. Für die Kinder stellte die jährliche Bastelaktion eine Bereicherung und besondere Erfahrung dar, nahmen sie doch den mit den eigenen Händen gebastelten Holzkasten mit nach Hause. Die Freude dürfte noch wachsen, wenn dort im Frühjahr bald die Vögel einziehen. Bis März können die Häuschen aufgehängt werden.

Für die Erwachsenen des Nabu hat die Nistkastenaktion einen seriösen Hintergrund. Hohlräume in den Bäumen für Höhlenbrüter entstehen nur noch selten, da viele Bäume in unserer Kulturlandschaft vor dem Alter abgeholzt werden.

Der Nabu schafft für Meisen und Trauerschnäpper somit Ersatzwohnraum in Form von hölzernen Nistkästen. Viele der Aktiven im Nabu betreuen Nistkästenreviere, sie kümmern sich somit um die künstlichen Vogelnester, die draußen im Wald und Flur aufgehängt wurden.

In der Natur finden die Piepmätze kaum mehr Nistplätze

Dass unter den Vögeln Wohnungsnot herrscht, beweisen die dortigen Belegungszahlen. Die Tiere bauen in den künstlichen Höhlen ein eigenes Nest. Daran erkennen die Nabu-Leute die Quoten der Nutzung. In Rodgaus Wäldern sind nahezu 100 Prozent der Nistkästen mit Nestern bebaut. In manchen Kästen wird gar zweimal pro Jahr gebrütet. Dann liegen zwei übereinander gebaute Nester darin.

Teilweise machen andere Tierarten den gefiederten Freunden Konkurrenz. In Ausnahmefällen finden die Naturschützer bei den jährlichen Reinigungsaktionen Waben von Wespen und Hornissen.

Wer selbst den Singvögeln eine Behausung für das kommende Frühjahr anbieten will, hat einige Tipps zu beachten. Der Kasten sollte geschützt vor Wind und Wetter aufgehängt werden.

Das kleine runde Loch am Eingang gehört nach Südosten ausgerichtet, damit der meist vorherrschende Westwind nicht den Regen hinein treiben kann. Und man soll den Nistkasten katzen- und mardersicher machen, alsd den vierbeinigen Räubern keine Trittstufen in Form von Ästen anbieten. Außerdem gehört vor einen gut gebauten Kasten ein „Türschloss“ in Form eines kleinen Balkens oder eines gebogenen Nagels; fest genug, damit ihn der Marder nicht umlegen kann.

Wer mehr als einen Nistkasten im Garten anbringen will, der sollte eine Distanz von 50 Metern zwischen den Standorten einhalten, denn sonst entstehen Revierstreitigkeiten und Futterneid zwischen den „Mietern“. Und ganz wichtig: Vor der nächsten Brutsaison muss der Kasten mit einem Handfeger gründlich gereinigt werden, damit kleine Insekten sich nicht an den Jungvögeln festsetzen und deren Gesundheit gefährden. Info: www.nabu.de/voegel.